Alarmierende Zahlen: 24 Verletzte bei Fußgänger-Unfällen

Nach dem tödlichen Unfall am Kreisel Neuenteich meldet die Polizei alarmierende Zahlen — und appelliert an die Vernunft.

Wuppertal. Von einer „schlimmen und traurigen Statistik“ sprach Wuppertals Polizeipräsidentin Birgitta Radermacher noch im Frühjahr, als es um die 16 tödlichen Verkehrsunfälle im Städtedreieck ging — und das gerade auch mit Blick auf verletzte und getötete Fußgänger im Straßenverkehr. Und auch Monate später sprechen die Zahlen wieder für sich: Wie die Polizei auf Nachfrage unserer Zeitung berichtet, gab es alleine im November im Wuppertaler Stadtgebiet bei Unfällen sieben schwer und 17 leicht verletzte Fußgänger.

Ende November wurde außerdem eine 62 Jahre alte Frau beim Überqueren der Straße am Kreisverkehr Neuenteich Richtung Supermarkt von einem Taxi erfasst und so schwer am Kopf verletzt, dass die am 2. Dezember im Krankenhaus starb.

Die Polizei appelliert — gerade auch mit Blick auf die dunkle Jahreszeit — einmal mehr an die Vernunft aller Verkehrsteilnehmer, damit es gar nicht erst zu Unfällen kommt, wie Verkehrssicherheitsberater Ralf Wendtland erklärt: Kindern und älteren Menschen müsse noch mehr Aufmerksamkeit gelten als ohnehin schon, und sowohl Fußgänger wie auch Fahrer müssten ihren Teil dazu beitragen, dass es nicht länger bei alarmierenden Zahlen wie im November bleibt.

Ein Problem bei der Prävention: Die Verkehrsunfälle mit Fußgänger folgen keinem Muster, und es gibt aus Sicht der Polizei auch keine besonders eklatanten Unfallschwerpunkte — auch wenn stark befahrene Straße wie die B 7 oder auch die Kaiserstraße als kritisch gelten: Mit Sorge beobachten die Sicherheitsberater zum Beispiel die vielen Trampelpfade auf dem Mittelstreifen der B 7, an denen sich zeigt, dass die vierspurige Hauptverkehrsstraße oft auch „wild“ überquert wird. Wendtland: „Wir sehen nicht selten, dass Eltern mit drei- oder vierjährigen Kindern diese Wege nehmen.“

Spreche man Passanten an, ernte man oft Unverständnis — mit Blick auf vermeintlich weite Wege bis zur nächsten Ampel und auf das eigene Alter. Ein großes Problem sind nach wie vor Unfälle beim Abbiegen, sei es durch unachtsame Fahrer oder Fußgänger. Ablenkung durchs Handy und dunkle Kleidung kommen hinzu, so dass auch die Sicherheitsberater dazu aufrufen, das eigene Verhalten im Straßenverkehr zu überdenken. Spätestens beim Blick auf die aktuellen Unfallzahlen.