Die Kinderfeste im Wuppertaler Zoo haben eine lange Tradition Als Clowns die Stars im Zoo waren
Wuppertal · Der erste Zoobesuch ist vielen Wuppertalern aus ihrer Kindheit als großes Ereignis in Erinnerung geblieben. In vielen Fällen war das traditionsreiche Kinderfest der Anlass für die ersten Schritte in eine Welt mit exotischen Tieren, ungewöhnlichen Geräuschen und fremden Gerüchen.
In diesem Jahr sollte das Kinderfest, das seit vielen Jahren vom Zoo und der Westdeutschen Zeitung gemeinsam veranstaltet wird, am 19. Juni stattfinden. Wegen der Schutzmaßnahmen in der Coronakrise musste die Veranstaltung zum ersten Mal seit Jahrzehnten abgesagt werden.
Für den langjährigen WZ-Fotografen Kurt Keil zählten die Kinderfeste im Wuppertaler Zoo im Laufe seiner Berufslaufbahn zu den festen Punkten in seinem Jahreskalender. Und so sicher wie die Kerzen auf dem Adventskranz im Dezember tauchten in den Sommermonaten Onkel Albert und sein Clown Charlie an jedem Freitagnachmittag im Zoo auf. Das Duo begeisterte in der kleinen Arena am Spielplatz die kleinen Besucher in den großen Ferien. „Und natürlich hatten bis zu 1000 Kinder und Erwachsene einen Riesenspaß, dass Clown Charlie immer wieder seinem Onkel Albert lustige Streiche spielte“, erinnert sich Kurt Keil.
Viele Jahre waren Onkel Albert und Clown Charlie die Stars speziell in den Sommerferien. Es waren die Jahre, in denen der Zoo wahre Massen anlockte und jeweils schon in den Sommermonaten den 500 000. Besucher begrüßen konnte. Freizeitmöglichkeiten gab es nicht so viele wie heute. Und bei weitem nicht jede Wuppertaler Familie konnte in den großen Ferien in Urlaub fahren.
Aus dem Spaß mit den Clowns wurde das Kinderfest im Zoo
Clown Charlie und Onkel Albert waren eine echte Marke – auch wenn im Laufe der Jahre die Besetzung wechselte. Nach einer Pause traten in späteren Jahren Solo-Clowns auf, aber die hatten Mühe, die Fußstapfen von Clown Charlie auszufüllen. Die Freizeitgewohnheiten wandelten sich und mit ihnen auch das Kinderfest, das sich zu einem Spiel- und Mitmachfest entwickelte. Gerade für Familien mit ganz jungen Kindern bietet es unbeschwerte Nachmittage. Die Kinder haben freien Eintritt und konnten zuletzt an rund 25 Stationen spielen, lernen und toben. Viele Vereine, Firmen und Institutionen sind mit ihrem Angebot vertreten, darunter die Polizei, Feuerwehr oder die Junior Uni. Der Ansturm war gerade in den vergangenen Jahren gewaltig: Mehr als 12 000 Besucher bedeuteten im Jahr 2018 einen absoluten Besucherrekord. 2021 wird es hoffentlich eine Neuauflage geben,
In Zeiten der Coronakrise ist ein solcher Andrang aufgrund des Abstandsgebots allerdings undenkbar. Aktuell sind zeitgleich nicht mehr als 1000 Besucher im Zoo zugelassen, die sich vorher anmelden müssen. „Das Gesamtgelände würde zwar eine höhere Zahl an Besuchern vertragen, aber die vergangenen Wochen haben uns gelehrt, dass sich das Interesse auf einige wenige Punkte wie das Elefantengehege konzentriert und sich die Größe des Zoos daher relativiert“, sagt Andreas Haeser-Kalthoff vom Grünen Zoo.
Bisher habe es auch an den Wochenenden und Feiertagen so gut wie keine Engpässe bei der Vergabe von Eintrittskarten gegeben. Bis Ende Juni können bereits Tickets für den Zoobesuch geordert werden. Andreas Haeser-Kalthoff ist zuversichtlich, dass auch in den Sommerferien fast alle Ticketwünsche bei rechtzeitiger Anmeldung erfüllt werden können. „Wir beobachten die Entwicklung. Der Zoo wird dem Krisenstab der Stadt Wuppertal berichten und gegebenenfalls wird Zoodirektor Arne Lawrenz Vorschläge zu einer Ausweitung der Kapazität machen. Die Entscheidung liegt dann beim Krisenstab, der die Gesamtlage beurteilt“, sagt Haeser-Kalthoff.