Am Steinbruch vorbei zum Weyerbuschturm

Auch an dieser Wanderung der Stadtwerke und des SGV nahmen viele Wuppertaler teil

Wuppertal. Zehn muntere Menschen sind schon von weitem an der Bushaltestelle Kirchenfelder Weg auszumachen. Wanderführer Karl Heinz Göhring (75) wartet auf die Ankunft der Buslinie 601. Mit gutem Grund: Aus dem Bus strömen um 13.16 Uhr gut 40 weitere Wanderfreunde. Umarmungen und Händeschütteln prägen das Bild. Die meisten Wandervögel kennen sich, sind gerne dabei, wenn die WSW und der Sauerländische Gebirgsverein (SGV) samstags in den Ferien zu einer geführten Wandertour einladen.

Schnell noch ein paar Brombeeren vom Wegesrand gepflückt, ein mit Lachen erfülltes „Frisch auf“ gen Himmel senden und los geht’s: An Reihenhäusern vorbei — auf in den Wald. Der Wind spielt mit den Baumblättern. Ein Wanderer summt, andere unterhalten sich angeregt. Über die Enkel, gemeinsame Bekannte, warum das Wandern schön ist — die Palette der Themen ist mannigfaltig. „Die Gemeinschaft und das man neue Leute und Wanderwege kennenlernt“, das ist Elfie Brockner (59) daran wichtig.

Aussichten auf das Atadösken und das Bayer Forschungszentrum, fleißig werkelnde Frauen in ihren Vorgärten und ein Maisfeld ziehen vorüber. „Wenn das so schwül ist, ekelhaft“ ist angesichts der Wetterlage aus den Reihen zu hören — dass wird sich noch ändern.

Die kommt die erste Rast: Die Wanderer spüren die Stille, die ersten mutmaßen, dass ein Platzregen droht. Es ist nur eine kurze Rast; mit Taschentüchern werden Schweißperlen weggewischt. „Dass ich mich bewege, etwas über die Gegend erklärt bekomme, dass gefällt mir“, sagt Johanna Nennhaus (79). Und weiter geht’s

Vorbei an Haus Richter geht es zu den ehemaligen Steinbrüchen Knappertsbusch und Eskesberg. In den 50ern konnte man dort — verbotenerweise — schwimmen. Der prähistorische Korallenkalk samt Kalktrichter von 1778 werden mit ihrer wichtigen Funktion für die Stahlprduktion erklärt.

Am WZ-Pressehaus vorbei geht es per Brücke über die A 46. Dahinter wieder Wald, die Stille kehrt zurück. Der Weg steigt stetig an. Erste Regentropfen fallen. Die vorsorglich mitgebrachten Regenjacken- und Schirme kommen zum Vorschein: Wuppertaler Wanderer sind immer auf Regen eingestellt.

Oben am Weyerbuschturm auf der Kaiserhöhe angekommen, bricht der Platzregen aus den Wolken. Ausflügler mit demselben Ziel haben sich schon die Plätze in den Spielplatzbuden gesichert. Göhring dankt allen herzlich. Beifall ertönt und die Wanderer strömen nass aber fröhlich in alle Himmelsrichtungen davon.