Baken schützen vor Zusammenstößen
Neue Abstandshalter sollen die Gefahr von Unfällen an der Ladenzeile am Stationsgarten minimieren. Doch es gibt auch Kritik.
Vohwinkel. Sie sind rund einen Meter breit und durch ihre rot-weiße Signalfarbe gut zu erkennen. Zwei Abstandhalter wurden gerade vor der Ladenzeile am Stationsgarten installiert. Sie sollen die dortige Verkehrssituation zwischen Fußgängern und Radfahrern entschärfen. Wie berichtet, kam es dort immer wieder zu brenzligen Situationen. In der Straße befinden sich Geschäfte und eine Augenarztpraxis. Direkt davor verläuft ein kombinierter Rad- und Fußweg. Abstandsflächen vor den Eingängen fehlten bisher. Es gab lediglich zwei Pfosten, die den Bereich für Autos sperrten. Als offizielles Verbindungsstück zur Nordbahntrasse wird der Weg gerade bei schönem Wetter von vielen Radfahrern genutzt. Diese sind auch gern mal etwas flotter unterwegs.
Eine Unfallgefahr war damit programmiert. Ende des vergangenen Jahres wurde in dem Bereich eine Fußgängerin angefahren. Sie brach sich bei dem Zusammenstoß die Schulter. Angesichts dieses Unfallrisikos war die Kritik der Anlieger groß. Mit den Abstandhaltern sollen die Radfahrer jetzt von den Eingangsbereichen ferngehalten werden. Das Einschwenken von Radlern in den Bereich der Bügel sei aus Sicht der Verwaltung aufgrund der relativ kurzen Strecke unattraktiv. Daher könnten Konflikte mit Fußgängern künftig vermieden werden. Die zwei bestehenden Pfosten wurden im Zuge des Einbaus der Bügel entfernt.
Die Resonanz der Bürger auf die Maßnahme ist bisher durchaus positiv. Es gibt aber auch Kritik. „Es ist viel besser geworden“, berichtet Mandy Irmscher. Sie betreibt am Stationsgarten ein Fitnessstudio für Frauen und hat immer wieder erlebt, wie nah die Radfahrer an den Eingängen vorbeifuhren. „Das war sehr gefährlich“, betont Irmscher. Um sich zu behelfen, hatten die Geschäftsinhaber Aufsteller mit Werbung vor die Schaufenster gestellt. Dadurch entstand eine natürliche Abstandsfläche. Das Ordnungsamt untersagte diese Maßnahme aber.
Jetzt steht einer der rot-weißen Bügel direkt vor der Tür des Fitnessstudios. Ein weiterer wurde einige Meter weiter in östlicher Richtung installiert. „Das macht schon viel aus“, findet auch Christine Meredig vom benachbarten Hörzentrum. Sie hätte es aber besser gefunden, wenn noch ein dritter Abstandshalter direkt an den Anfang der Ladenzeile postiert worden wären. Hier befindet sich die Arztpraxis, die von vielen Senioren aufgesucht wird. „Natürlich freuen wir uns aber, dass jetzt endlich von der Stadt reagiert wurde“, sagt die Mitarbeiterin.
So geht es auch Mandy Irmscher. Ihrer Meinung nach wäre die Maßnahme ohne das Verbot der Aufsteller aber gar nicht notwendig gewesen. „Damit hätte einiges an Geld gespart werden können“, lautet ihre Meinung. Denn billig waren die Abstandshalter nicht. Da die Radfahrer jetzt weiter südlich auf dem Verbindungsweg unterwegs sind, musste noch eine überbreite Fuge angepasst werden. Sie trennt die Strecke vom Bereich der Schwebebahnendhaltestelle. Insgesamt entstanden inklusive der Pflasterarbeiten Kosten von 5700 Euro. Laut Verwaltung gab es dazu allerdings keine Alternative. „Auf einem kombinierten Fuß- und Radweg dürfen keine privaten Aufsteller stehen“, erklärt Sprecherin Martina Eckermann. Nur feste Einbauten seien erlaubt.
Dafür hat Bezirksbürgermeister Heiner Fragemann (SPD) durchaus Verständnis. Er befürwortet den Einbau der Bügel ausdrücklich. „Damit gibt es eine deutlich sichtbare Sicherheitsverbesserung“, findet Fragemann. Für ihn stellt sich allerdings die Frage, ob der weiter östlich gelegene Sicherheitsbügel nicht am Anfang der Ladenzeile besser aufgehoben wäre. Das kritisiert auch der Vohwinkeler CDU-Ratsherr Mathias Conrads.