Seelsorge Bestattungsunternehmen Klein & Sohn feiert in diesem Jahr 100-jähriges Bestehen

Wuppertal · Das Bestattungshaus Klein & Sohn an der Uellendahler Straße blickt in diesem Jahr auf eine lange Familiengeschichte zurück. Hinterbliebene können auch außerhalb der Geschäftszeiten von Verstorbenen Abschied nehmen.

 Oliver Klein leitet das Unternehmen in der vierten Generation.

Oliver Klein leitet das Unternehmen in der vierten Generation.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Es ist ein Familienunternehmen in der vierten Generation. Das Bestattungshaus Klein & Sohn an der Uellendahler Straße blickt in diesem Jahr auf eine 100-jährige Familiengeschichte zurück. 1920 gründeten Julius und Wilhelmine Klein das Unternehmen, damals noch „Beerdigungsanstalt“ genannt, mit dazugehöriger Schreinerei. Er war der Ur-Ur-Großvater des heutigen Inhabers Oliver Klein.

Seit 2018 leitet dieser nun in der vierten Generation das Unternehmen. „Bei uns liegt alles in einer Hand, von der Kundenbetreuung bis zur Umsorgung der Verstorbenen. Das ist nicht immer selbstverständlich“, erklärt er. In der Saarstraße befindet sich der technische Bereich. Dort erfolgen Herrichtung und Kühlung der Toten. Auch der Abschiedsraum liegt dort.

„Wir überlassen den Hinterbliebenen den Schlüssel für 24 Stunden. So können sie auch außerhalb der Geschäftszeiten in Ruhe Abschied nehmen. Damit bieten wir einen einmaliger Service in Wuppertal.“ 2007 hat Klein seine Ausbildung zum Thanatologen (Einbalsamierer) beim European Association of Embalmers absolviert. Er ist einer der Jüngsten in Deutschland auf diesem Gebiet und der Einzige in Wuppertal.

Dank dieser hygienischen Totenversorgung können die Verstorbenen im offenen Sarg oder zu Hause aufgebahrt werden und die Angehörigen bekommen Zeit, sich in Ruhe zu verabschieden. „Die Toten haben in unserem Haus einen hohen Stellenwert“, versichert Klein. Für die Hinterbliebenen sei man nicht nur Dienstleister, sondern auch Zuhörer und Seelsorger. Wichtig findet er eine Bestattungsvorsorge im Vorfeld, die der Familie Entscheidungen über Vorgang und Bestattungsform abnimmt. Dazu bietet das Unternehmen Infoabende an. Vorgenommen werden alle Formen der Bestattung – auch Seebestattungen kommen vor.

„Als Bestatter muss man mit den unterschiedlichen Formen der Trauer umgehen. Erinnerungsstücke an die Verstorbenen können bei der Trauerbewältigung helfen.“ Die „Collection Fingerprint“ arbeitet Fingerabdrücke in Schmuckstücke ein, die Asche kann zu einem Trauerdiamanten verarbeitet werden, auch Totenmasken hat Klein schon abgenommen. Bestatter müssen sich immer wieder auf Neues einstellen. Die Zeremonien werden vermehrt im Zeichen der Verstorbenen abgehalten, mit ihren Wünschen, Vorlieben und Vorstellungen.

„Die Beisetzungen werden individueller, von der Dekoration über die Musik bis zu möglichen Beigaben in Sarg oder Urne.“

Zur Familiengeschichte: 1955 leitete Helmut Klein das Haus, zwölf Jahre später wird, nach dem Tod von Julius und Wilhelmine Klein, Friedrich, der Sohn von Helmut Klein, Teilhaber. 1971 wird die Schreinerei eingestellt, Sohn und Vater konzentrieren sich auf das Bestattungsgewerbe. Friedrich Klein übernimmt 1982 das Institut als Einzelfirma, nach seinem Tod 2001 ist Ehefrau Brigitte die Nachfolgerin. 2005 tritt Sohn Oliver in das Unternehmen ein. 2012 erfolgt eine Modernisierung der Räume, gleichzeitig werden neue Fahrzeuge für In- und Auslandsüberführungen erworben.