Bleiben die Fuhlrott-Exponate für immer in Essen?
Naturkundliche Sammlung ist nur eine Leihgabe bis 2014 — sagt die Stadt.
Wuppertal/Essen. Große Freude im Ruhrgebiet: „Die naturkundliche Sammlung Fuhlrott aus Wuppertal wird bald in unser Eigentum übergehen“, schreibt der Direktor des Ruhr Museums in Essen, Prof. Dr. Ulrich Borsdorf, in einem Brief zum Jahreswechsel. Weiter heißt es aus dem Museum in Nachbarschaft der ehemaligen Zeche Zollverein: „Wir streben an, auf dem Gelände der Kokerei ein Gebäude als großes Schaudepot zu benutzen.“
Auf WZ-Nachfrage erklärt die Stadt, dass es sich bei allen Exponaten nach wie vor um verliehene Stücke handele: „Alle Leihverträge laufen zunächst bis 2014“, erklärt Kathrin Petersen vom Presseamt.
Vor Ablauf der bei allen Stücken gleich lautenden Frist werde das Thema wieder die Gremien in Wuppertal beschäftigen — und in einen Ratsbeschluss über die Zukunft der Exponate münden.
Verliehen sind die Stücke an gut 40 Einrichtungen. Die größten Bestände sind neben dem Ruhr Museum im Aqua Zoo in Düsseldorf, im Bonner Museum König sowie im Naturkundemuseum in Münster untergebracht.
In Wuppertal geblieben ist auch die markante Wand mit Fossilien, die nach der süddeutschen Ortschaft Holzmaden benannt ist, und die im Eingangsbereich des Museums hängt. Verliehen sind wertvolle Mineralien, Fossilien und Tierpräparate — mit der Maßgabe, dass sie an ihren neuen Standorten bei Bedarf restauriert werden. In Essen befinden sich neben Fossilien auch Exponate aus der Geologie und Mineralogie.
Während die Stadt bei Ablauf der Leihfrist mit neuen Diskussionen rechnet, ist man sich auch in Essen der Werte aus Wuppertal bewusst und plant diese offenbar langfristig ein. Bei der Präsentation und Aufbewahrung erfülle man höchste Standards.
Was die Zukunft in Wuppertal angeht, bleibt der Vorsitzende des Naturwissenschaftlichen Vereins, Wolf Stieglitz, auf WZ-Nachfrage pessimistisch. „Ich begrüße es aber sehr, dass die Sammlung in den anderen Museen gut aufgehoben ist.“ Unterdessen zeigt sich Will Baltzer — Vorsitzender des Fördervereins für das Fuhlrott-Museum — entschlossen. „Es wäre jammerschade, wenn die Sammlung nicht zurück nach Wuppertal käme. Wir bleiben bei der Meinung, dass das Museum in den Zoosälen wieder eröffnet werden muss.“