Große Freude über die wiedergefundene "Madonna mit Kind"

„Madonna mit Kind“ soll bald im Kapellchen hängen.

Elberfeld. Die junge Frau schaut verklärt und besorgt zugleich. Mit dem roten Oberteil und dem blauen Rock, dem braun gelockten Jesuskind auf dem Arm hat sie Ähnlichkeit mit der von Raffael 1512 begonnenen Bildnis „Sixtinische Madonna“. Bald wird das Gemälde eines unbekannten italienischen Meisters wieder im St. Josef-Krankenhauses, dem Kapellchen, hängen. Am ersten Advent war das Bildnis im Wert von 60 000 Euro gestohlen worden, die Polizei hat einen 37-Jährigen in Verdacht, in dessen Wohnung die „Madonna mit Kind“ gefunden worden war (die WZ berichtete).

Wo das 1,60 Meter breite und zwei Meter hohe Bild, das sich noch in der Asservatenkammer der Staatsanwaltschaft befindet, demnächst hängen wird, steht allerdings noch nicht fest. Die Sicherheitsvorkehrungen werden auf jeden Fall verschärft. Zur Diskussion steht ein Platz in der Nähe der Pforte, wo mit mehr Publikumsverkehr zu rechnen ist als in der ersten Etage. Allerdings muss zunächst das Amtsgericht über die Herausgabe entscheiden.

Als das Spital in Elberfeld 1856, damals als Allgemeinkrankenhaus, eingeweiht wurde, hatte ein Unbekannter das Bild gespendet, damals wurde eine Spende noch als eine Gabe bezeichnet. Der heilige Josef, der Zimmermann von Nazareth, Pflegevater von Jesus Christus, ist der Namensgeber des Krankenhauses. Seine Holzstatue steht im Erdgeschoss der Rheumaklinik.

In konfessionellen Kliniken wurde aber immer darauf geachtet, dass sich Patienten und Besuchern die Namensgeber erschlossen. „Erst mit dem Gemälde war die heilige Familie mit Jesus, Maria und Josef vollständig“, sagt Martin Mackenberg-Hübner, Pressesprecher des Krankenhauses.

Im Kapellchen hatte es vor Jahren schon einmal einen Diebstahl eines Kreuzes gegeben. Ein Jahr war es verschwunden, tauchte dann wieder auf. Der reuige Dieb hatte es wohl zurückgebracht. Ob das jetzt im Falle des gestohlenen Gemäldes ebenfalls gut ausgegangen wäre, darf wohl bezweifelt. „Früher hat es das nicht gegeben“, sagt Hans Osterberg, der seit Jahrzehnten das Krankenhaus zu Weihnachten und zu allen anderen festlichen Anlässen schmückt. „Die schönste Nachricht ist, dass das Bild bald wieder hängen wird.“