Übergang Vogelsangstraße: Eltern in Sorge um ihre Kinder
Kritik: Übergang ist nicht sicher, ein Zebrastreifen aber nicht möglich. Tempo-Kontrollen gefordert.
Uellendahl. Manche Autofahrer haben es besonders eilig. Während der Vordermann brav wartet, um die kleine Schar von Schülern über die Straße zu lassen, preschen die Drängler links vorbei, über die Gegenfahrbahn, um ja nicht warten zu müssen. „Das kommt leider immer wieder vor“, erklärt Claudia Stahlhut. Dabei ist die Verkehrsinsel auf der Vogelsangstraße/Ecke Florastraße ohnehin schon eine abgespeckte Version — für eine breitere ist die Straße insgesamt aber nicht breit genug.
Jeden Morgen ist der Trupp von gut 20 Kindern unterwegs. „Unser Fußbus“, sagt Stahlhut mit einem Schmunzeln. Regelmäßig, klagen die Eltern, gibt es für den Nachwuchs, der sich von der Wohnsiedlung „Dorf“ auf den Weg zur Grundschule St. Michael macht, gefährliche Situationen. Die Verkehrsinsel ist dabei noch die beste Stelle, die Vogelsangstraße zu überqueren. Ideal, so die Eltern, ist sie aber längst nicht. „Sie ist schwer einsehbar, viele Autos, gerade morgens im Berufsverkehr, rasen trotz Tempo-30-Zone“, sagen die Eltern.
Mehrfach habe man sich bereits an die Bezirksvertretung gewandt. Auch Bezirksbürgermeister Hans-Joachim Lüppken kann die Einwände verstehen. „Das ist eine schwierige Stelle.“ Zuletzt gab es einen Ortstermin im November, der zumindest zu einigen Veränderungen führte. Das Grün wurde zurückgeschnitten, um die Einsicht zu verbessern. Zudem wurde das Tempo 50-Schild versetzt, damit es den Autofahrern nicht schon vor der Querungshilfe in den Blick kam — und dazu verleitete, schon mal vorab aufs Gas zu drücken. Stattdessen wurde ein weiteres Tempo-30-Schild aufgestellt.
Doch den Eltern geht das nicht weit genug. „Wir wünschen uns einen Zebrastreifen.“ Der würde nicht nur den Kindern zugutekommen. Auch für ältere Bewohner des Viertels wäre das eine Erleichterung. Auch die Mitarbeiter des Krankenhauses, die oft an der Florastraßen parken, und die Vogelsangstraße bislang „irgendwie und irgendwo“ überqueren, würden einen Zebrastreifen nutzen, sind sich die Eltern sicher.
Diesem Wunsch erteilte die Stadt allerdings eine Absage. Begründung: Ein Querungsbedarf von mindestens 50 Fußgängern in Spitzenstunden, der für die Anlage eines Zebrastreifens vorgeschrieben ist, wird an der Vogel-sangstraße nicht erreicht. Auch Lüppken ist kein Fan eines Zebrastreifens. Viele Leute, ist er sich sicher, würden auch dann noch die Straße an anderen Stellen queren. „Und für Kinder vermittelt er eine trügerische Sicherheit.“
Bezirksvertreterin Gabriela Ebert (SPD) ist selbst Anwohnerin der Vogelsangstraße und bekommt die Problematik regelmäßig mit. „Die Ecke ist gefährlich.“ Noch sei die Gruppe von Kindern von Kindern klein, „aber es werden immer mehr“. Sie appelliert an die Autofahrer — und wünscht sich zudem öfter Kontrollen. „Dann tut sich vielleicht etwas. Steter Tropfen höhlt den Stein.“