Veranstaltung Bücher, DVDs und Deko gehen beim Wuppertaler Tauschrausch über die Theke

Wuppertal · Wer ausmisten will oder nach Inspiration sucht, war am Samstag im Nachbarschaftsheim richtig.

Ob Bücher, DVDs, Nachbarschafthilfe oder – wie hier – Klamotten: Getauscht wurde eifrig.

Foto: Andreas Fischer

Wer Freiraum in seinem Kleider- und Bücherschrank schaffen wollte oder neue Inspirationen für Kleidung, Freizeit und Wohnen suchte, der konnte sich am Samstag in das Nachbarschaftsheim Wuppertal am Platz der Republik begeben. Dort organisierten das Nachbarschaftsheim und der Bürgerverein Zukunft Ostersbaum einen „Tauschrausch“, bei dem Bürger nicht mehr benötigte Gegenstände gegen andere tauschen konnten.

Wer bei dem über drei Stunden dauernden Tauschnachmittag nicht fündig wurde, konnte seine Sachen wieder mitnehmen oder sie dem Sozialkaufhaus Brockenhaus spenden. Und wer eine Dienstleistung anzubieten hatte, konnte diese auf einer Schultafel vermerken und seine dafür gewünschte Gegenleistung notieren.

Kleidung, Bücher und Spielsachen dominierten das Angebot, das in zwei Räumen – dem Café und dem Terrassenzimmer – ausgelegt wurde. Hin und wieder fand sich auch Unterhaltungselektronik oder ein Deko-Gegenstand. Eine Tasche mit Inhalt steuerte Petra bei. Sie hatte einige Kleidungsstücke mitgebracht und auf einem kleinen Tisch im Café ausgelegt. Sie habe zu Hause einfach „zu viele Sachen“ und sei deshalb ins Nachbarschaftsheim gekommen, um etwas abzugeben oder zu tauschen, berichtete die Besucherin, die ihren Nachnamen nicht nennen wollte. Die Veranstaltung am Ostersbaum fand Petra „sehr gut“, weil dies den Gedanken der Nachhaltigkeit stärke. „Das ist doch besser, als Dinge einfach wegzuschmeißen.“

Diese Einschätzung konnte Alexander Schillack nur unterschreiben. Der junge Mann war am Samstagnachmittag sozusagen in doppelter Mission unterwegs. Er hatte ein paar Sachen von zu Hause mitgebracht, die er auf einem großen Tisch im Terrassenzimmer ausbreitete – unter anderem Bücher und DVDs. „Wir spenden immer etwas, wenn Sachen übrig sind und keiner sie mehr braucht“, erzählte er. Damit könnten dann Freunde oder Bekannte versorgt oder auch ein Sozialkaufhaus bedacht werden.

Zudem vertrat Schillack im ehrenamtlichen Einsatz die lokale Greenpeace-Ortsgruppe. Die Umweltorganisation ist nämlich auch für die Themen Nachhaltigkeit und Ressourcenverbrauch zuständig. Und als solches wollte Schillack am Samstag auch darüber informieren, wie Menschen nachhaltiger leben und konsumieren können. Denn das Thema sei in seinem persönlichen Umfeld zwar durchaus schon angekommen, in der breiten Öffentlichkeit werde es aber noch zu wenig reflektiert, geschweige denn beherzigt.

Unter dem Motto „Grün sparen in Wuppertal“ informierten Schillack und weitere Greenpeace-Mitglieder deshalb über lokale Angebote und Dienstleistungen, die Wege zu einem nachhaltigeren Lebensstil weisen: Aufgelistet wurden unter anderem Bücherschränke, Reparatur-Cafés oder Secondhand-Läden.

Die Idee zum „Tauschrausch“ ist durch die Initiative eines Tauschrings entstanden, der lange Jahre am Ostersbaum aktiv war. Leider sei dieser Tauschring „während der Corona-Pandemie auseinandergebrochen“, sagte die Vorstandsvorsitzende des Vereins Nachbarschaftsheim Wuppertal, Gabriele Kamp. Die Idee dieser Initiative wolle man nun „wieder ans Laufen kriegen“. Ziel sei es, den Tauschnachmittag künftig im Vierteljahresrhythmus zu organisieren.