Drei Fragen an . . . Community Managerin der Wuppertaler Zentralbibliothek im Interview

Wuppertal · Maria Musiol: „Bibliotheken werden zu Begegnungsorten“

Maria Musiol ist Community Managerin in der Wuppertaler Zentralbibliothek.

Foto: ff

Hier stellt Maria Musiol sich und ihre Arbeit vor.

Wer bin ich?

Ich bin Maria Musiol, 39 Jahre alt, Public Interest-Designerin und ich arbeite als Community Managerin bei der Stadtbibliothek. Als Gestalterin öffentlicher Interessen befasse ich mich mit der Frage, wie sich ein gutes Zusammenleben für die vielfältige Stadtgesellschaft entwickeln lässt. Mit dem ehemaligen Stadtlabor „We are Kiosk“ im Mirker Quartier bin ich bis März 2020 intensiv dieser Frage nachgegangen. Im Kollektiv dieses Projektes habe ich die Nachbarschaft belebt mit Kultur- und Bildungsformaten wie Workshops, Ausstellungen oder Lesungen zu Themen wie zum Beispiel zu Fahrradmobilität oder zur Aneignung von urbanen Räumen.

Was mache ich als Community Managerin in der Stadtbibliothek?

In Wuppertal gibt es ein großes Potenzial an engagierten Bürgerinnen und Bürgern. Ich vernetze mich mit spannenden Initiativen und Institutionen aus den Bereichen Bildung, Kultur und Soziales. Mein Ziel ist es, vielfältige Kooperationen zur Förderung von Teilhabe anzustoßen und einen interkulturellen Dialog zu ermöglichen. Dabei möchte ich mir zukünftig genau anschauen, welche Bedürfnisse es in den Quartieren gibt und wie gemeinsame Ressourcen sinnvoll genutzt werden können.

Als Projektleiterin betreue ich unsere so genannten „Sharing-Formate“ wie die LeihBar, das ist unsere Bibliothek der Dinge, und zum Beispiel auch die Saatgut-Bibliothek. Zudem bin ich als Koordinatorin im Bereich Ehrenamt in der Stadtbibliothek aktiv. Um eine rege Beteiligungskultur zu schaffen, suchen wir aktuell Menschen, die sich ehrenamtlich als Vorlesepaten, als Digitalpaten oder für andere interessante Aufgaben bei uns engagieren möchten.

Was wünsche ich mir von der Bibliothek der Zukunft?

Das Feld der Bibliotheken befindet sich im Wandel. Zukünftig werden die Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer noch stärker im Fokus unserer Ausrichtung stehen. Die Bibliothek ist eine wichtige Plattform für die vielfältigen Communities in Wuppertal. Bei uns können alle aktiv werden, ihr Expertenwissen einbringen und mit anderen teilen. Ich würde mir wünschen, dass es eine gängige Praxis wird, sich die Bibliothek in diesem Sinne anzueignen und als Plattform für gemeinsame Projekte oder einfach für ein gutes Miteinander zu nutzen. Wir sollten weniger von Bibliothek sprechen, sondern das Wort als Verb benutzen, also sagen „wir bibliotheken“, so wie es in den Niederlanden schon selbstverständlich praktiziert wird.

(Red)