Siedlungsflächen Cronenberger wollen um Hipkendahl kämpfen

Cronenberg. · Fläche zwischen Siedlung und Straße soll nicht in den Regionalplan aufgenommen werden.

Am Hipkendahl soll auch in Zukunft nicht gebaut werden dürfen, sagen Bürger und Politiker vor Ort.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Die große Freifläche zwischen der Hahnerberger Straße und der Siedlung Hipkendahl könnte eines Tages Bauland werden. Das befürchten jedenfalls viele Cronenberger – wenn es dabei bleibt, dass das Areal im Regionalplan als Allgemeine Siedlungsfläche ausgewiesen wird.

Dass die Fläche dafür vorgesehen ist, ist der aktuelle Stand im Verfahren für den Regionalplan. In diesen sollen neue mögliche Siedlungsflächen aufgenommen werden, um den erwarteten steigenden Bedarf nach Wohnbebauung befriedigen zu können.

Im Sommer hatten andere Flächen in Wuppertal, unter anderem die an der Rather Straße mehr Aufmerksamkeit erhalten. Zuletzt hatte die Stadt diese aus ihrer Vorschlagsliste gestrichen. Die Fläche Hipkendahl dagegen hatte die Bezirksregierung selbst vorgeschlagen. Die Bezirksvertretung Cronenberg wie auch die Stadt hatten diesen Vorschlag abgelehnt.

Aber die Bezirksregierung stuft die Fläche weiter als „sinnvolle Ergänzung und Abrundung des bisher dargestellten Siedlungsbereiches“ ein, heißt es in den Unterlagen. Obwohl dort ebenso zu lesen ist, dass die Umweltauswirkungen einer Bebauung „erheblich“ sein würden.

Jochen Plate, Vorsitzender des Bürgervereins Hahnerberg-Cronenfeld und Sprecher des Zusammenschlusses „Die Cronenberger“ der vier Cronenberger Bürgervereine, ärgert sich: „Die Bezirksregierung hat die Fläche einfach wieder eingetragen!“ Er findet das Verfahren zur Regionalplanänderung intransparent, die Bürger seien nicht richtig informiert worden.

Als erste Maßnahme haben sich die vier Bürgervereine in einem Brief an die Bezirksregierung über das Vorgehen beschwert. Und auf die Argumente gegen eine Bebauung verwiesen wie den Eingriff in Natur- und Gewässerschutz, die fehlende Erschließung und den fehlenden lokalen Bedarf. Zudem haben sie sich dem Initiativkreis „Pro Naturraum“ angeschlossen, der in der ganzen Region gegen den „Flächenfraß“ durch die Regionalplanänderung protestiert.

Zudem wollen sie, dass die Bürger besser informiert werden, dass die Bezirksvertretung das Thema noch einmal auf die Tagesordnung nimmt. „Wir wollen das den Bürgern erklären“, sagt auch Michael Ludwig, Vorsitzender des Bürgervereins Küllenhahn. Auch wenn das formale Verfahren abgeschlossen ist, sei es ihr Ziel „das aus dem Regionalplan rauszubekommen“, sagt Plate.

Bezirksbürgermeistern Ursula Abé (SPD) findet die Situation aktuell nicht dramatisch: „Es gibt überhaupt keine Tendenz, dass dort in naher Zukunft gebaut wird“, betont sie. Zudem habe die Stadt immer die Planungshoheit. Darauf weist auch ihr Stellvertreter Michael von Wenczowski (CDU) hin. Beide sind gegen eine Bebauung.

Peter Vorsteher, Vorsitzender des Bürgervereins Sudbürger und für die Grünen im Rat, warnt: „In 30 Jahren, wenn keiner mehr daran denkt, könnte jemand den Plan aus der Schublade holen.“ Daher müsse die Fläche aus dem Regionalplan heraus: „Wir werden die Politik unter Druck setzen“, kündigt er an. Und stellt fest: „Wir sind im Wahljahr. Da können die Bürgerinnen und Bürger alles erreichen.“