Dachlawine in Ronsdorf: Fußgängerin schwer verletzt

Stadt schließt vorsorglich alle städtischen Hallen und Schwimmbäder.

Wuppertal. Riesenpech für eine Fußgängerin in Ronsdorf: Heute Mittag gegen 12.40 Uhrwurde die Frau an der Staubenthaler Straße von einer Dachlawine getroffenund schwer am Kopf verletzt. Hausbewohner versorgten die blutende Wunde derFrau, die anschließend unter anderem mit Verdacht auf Gehirnerschütterungins Krankenhaus gebracht wurde.

Den Hausbewohner trifft offenbar keineSchuld. Der Mann hat Warnschilder aufgestellt und soll bereits am Vortagdas Dach des dreigeschossigen Mehrfamilienhauses von Schnee und Eis geräumthaben. Nur an eine Stelle kam er nicht heran, offenbar weil ein Hausbewohnernicht zu Hause war. Ausgerechnet dort ging die Dachlawine ab.

Thomas Halle,Einsatzleiter der Feuerwehr: "Das ist wirklich großes Pech. Die Frau war zurfalschen Zeit am falschen Ort." Das betroffene Stück Bürgersteig bleibt biszum Nachmittag gesperrt. Dann wird der Bewohner zurück erwartet, dessenDachstück noch nicht geräumt werden konnte."

Unabhängig von der Ronsdorfer Dachlawine hat die Stadt am Vormittagvorsorglich alle städtischen Hallen und Schwimmbäder geschlossen. LautStadt-Sprecherin Martina Eckermann eine reine Vorsichtsmaßnahme, die ausSicherheitsgründen angeordnet wurde. Auf manchen Hallen, wie etwa derUni-Halle, lag gestern Mittag fast ein halber Meter Schnee.

Die Stadtbefürchtete, dass neuer nasser Schnee oder Schneeregen das Gewicht soerhöhen könnte, dass die Flachdächer einsturzgefährdet wären. " Die Sperrungerfolgt rein vorsorglich", sagt Hans-Uwe Flunkert, Chef desGebäudemanagements Wuppertal. Insgesamt sind 100 Gebäude betroffen, vorallem Schul- und Turnhallen. Die Stadt wolle - vor allem mit Blick auf dasUnglück in Bad Reichenhall - keine Risiken eingehen, fügt Flunkert an.

Und die Straßen? Um 11.30 Uhr setzte der Schneefall ein. Am frühen Nachmittag stellte der Räumdienst seine Tätigkeit ein. Motto: Salz sparen."Wir sind am Limit, sowohl was unsere Leute betrifft als auch was das Salzbetrifft", heißt es seitens des Presseamtes. Erst in der kommenden Nachtgegen 3.30 Uhr wolle man versuchen, die Talachse und dieHauptverkehrsstraßen schnee- und eisfrei zu bekommen. Dazu wollte die Stadtauch ihre letzten Salzreste nutzen.