Kommentar Maskenpflicht: Andere haben vorgemacht, dass es geht

Wuppertal · WZ-Kommentar: Die Maskenpflicht ist eine Herausforderung, aber Wuppertal ist ihr gewachsen.

WZ-Redakteur Daniel Neukirchen

Foto: Schwartz, Anna (as)

Oberbürgermeister Andreas Mucke hat sich klar zur Maskenpflicht bekannt. Wenn das Land keine einheitliche Regelung liefert, werden die Bergischen selbst aktiv. Ja, das ist ein weiterer ungewohnter Eingriff in unseren Alltag und ja, wenn eine Kommune so einen Alleingang wagen will, muss sie auch Fragen beantworten. Zum Beispiel diese: Wenn für die Fahrt mit dem ÖPNV und den Gang in den Supermarkt demnächst eine Schutzmaske verpflichtend wird, wie bekommt der Bürger Zugang zu diesem raren Artikel? Bei der Antwort auf diese Frage hilft der Blick nach Jena. Die Stadt in Thüringen war deutschlandweit Maskenpflicht-Vorreiter und hat die Bürger aufgefordert, sich den Schutz einfach selbst zu nähen. Das Material wurde gestellt. Verrückt, aber es ging. Schlüssel zum Gelingen war eine stufenweise Einführung der Regeln und genug Vorbereitungszeit. Maskenpflicht geht nicht von heute auf morgen. Nicht wenn man einen geordneten Übergang möchte. Wichtig ist, damit niemand ausgeschlossen wird: Schals und Halstücher müssen gelten. Die Maskenpflicht ist wieder eine Herausforderung. Wieder ist Wuppertaler Gemeinsinn gefragt. Der Blick auf die jüngste Zeit macht in dieser Hinsicht aber optimistisch.