Der Traum von Hockenheim

Studenten der Bergischen Uni entwickeln einen Rennwagen, um bei einem Wettbewerb auf dem Hockenheimring anzutreten.

Foto: Vanessa Kockegei

Wuppertal. Die Grünen Löwen gehen zum Angriff über: Green Lion Racing nennt sich das junge Team aus 41 Studenten an der Bergischen Uni, das seit 2010 jedes Jahr einen Rennwagen entwickelt, um damit am internationalen Konstruktionswettbewerb auf dem Hockenheimring teilzunehmen.

115 studentische Teams von über 300 Hochschulen aus aller Welt kommen jährlich im August in Hockenheim zusammen - vorausgesetzt, ihnen gelingt die Qualifikation für den Wettbewerb. Green Lion Racing schaffte das 2012 zum ersten Mal, seit dem waren sie jedes Jahr dabei.

„Klar, das Event auf dem Hockenheimring ist für uns alle das Highlight. Da sieht man das Ergebnis aus einem Jahr Arbeit. Und dann auf der Formel1-Zielgeraden zu fahren, ist das Größte“, sagt Sebastian Stranimaier (31), der seit Gründung des Teams dabei ist.

Das Team vereint ganz verschiedene Fachbereiche: von Wirtschaftsingenieuren und -wissenschaftlern über Maschinenbauer, Elektrotechniker bishin zu Mediendesignern und anderen Geisteswissenschaftlern. Denn für die Realisation eines Rennwagens und für ein erfolgreiches Abschneiden beim Wettbewerb braucht es mehr als nur technisches Know-How.

Es werden Sponsoren gesucht, es wird ein Finanzierungs- und Businessplan erstellt, um sich zu präsentieren. Einen 600-Kubikzentimeter-Motor von Yamaha, Vierzylinder, hat das Team in diesem Jahr gewählt. Eine Display-Box, welche in ein Carbonlenkrad integriert wird, stammt aus einem modernen 3D-Drucker der Uni. Der Zusammenbau des Wagens findet auf dem Campus Grifflenberg in der Werkstatt der Lehrstühle Sicherheitstechnik und Konstruktion statt.

Moderne Computersimulationen sollen Probleme während des Wettbewerbs vermeiden. Erst im letzten Jahr musste das Team wegen eines Motorschadens aus den dynamischen Disziplinen ausscheiden. „Aus solchen Rückschlägen kann man lernen und sich weiterentwickeln“, sieht Harman Singh (27) als Simulationsspezialist des Teams das Ganze optimistisch.

Schon jetzt freut sich das Team auf das Event im Sommer, ist der neue Rennwagen doch noch schneller, leichter und sicherer als seine Vorgänger, die der GLR2015c dieses Jahr in den Schatten stellen soll.