Der Tunnel Schee wird fast immer offen bleiben

Kompromiss für Nutzer und Artenschutz sieht nur zeitweilige Schließungen vor.

Der Tunnel Schee.

Foto: Schinkel, Uwe (schin)

Wuppertal. Am 19. Dezember wird die Nordbahntrasse feierlich eröffnet. Kurz vor dem Eröffnungstermin wurde ein Kompromiss für die Nutzung des Tunnels Schee gefunden. „Wir starten mit einem rund um die Uhr geöffneten Tunnel“, sagt Dezernent Frank Meyer. Zum Schutz der Fledermäuse (Symbol, die in dem längsten der sechs Trassentunnel (722 Meter) überwintern, wurden in Gesprächen mit der Bezirksregierung aber Beschränkungen für die Wanderer und Radfahrer vereinbart.

So wird zum Beispiel in den Tagen um Silvester der Tunnel geschlossen bleiben, damit dort keine Böller gezündet werden. Weitere Einschränkungen soll es zum Beispiel rund um Halloween geben.

Im Frühjahr, so Meyer, könnte es zu einer längeren Sperrung in den Nachtstunden von 18 bis 6 Uhr kommen, wenn die Fledermäuse aussschwärmen. „Der Zeitpunkt der Ausschrämphase lässt sich nicht genau voraussagen, daher müssen wir das Verhalten der Tiere beobachten. So kann es schon im Februar wärmere Tage geben, aber es kann auch bis Ende März dauern“, sagt Meyer.

Die Stadt spricht von einem guten Kompromiss. Die Vereinbarung soll zunächst für ein Jahr gelten. Langfristig möchte die Stadt eine uneingeschränkte Nutzung erwirken, denn sie geht davon aus, dass es wegen der umweltschonenden LED-Beleuchtung keine negatoven Auswirkungen auf die Fledermauspopulation gibt.

Projektleiter Rainer Widmann ist zuversichtlich, dass bis zum Freitag noch einige Baustellen auf der Trasse beendet werden können und dass das Wetter bei der Eröffnung mitspielt. Vom Tunnel Schee im Osten bis zum Homanndamm im Westen wird die Nordbahntrasse dann bis auf eine Lücke in Bracken, wo noch eine Brücke eingebaut werden muss, begeh- und befahrbar sein. Wobei die Eröffnung der Trasse nicht gleichbedeutend mit der sogenannten Widmung der Trasse ist.

Erst wenn der „Dr. Werner-Jackstädt-Weg“ - so der offizielle Name - gewidmet ist, gilt die 23 Kilometer lange Trasse, die über 23 Brücken, vier große Viadukte und durch sech Tunnel führt, als öffentlicher Verkehrsweg. Solange bleibt sie eine Baustelle, darf aber - wie schon in den vergangenen Monaten - genutzt werden. Die Widmung des Weges hat vor allem rechtliche Konsequenzen, was die Sicherheit und die Ordnung und Sauberkeit auf dem Weg für Trassennutzer sowie für die Stadt und Polizei angeht.