Wuppertalerin ist als Hebamme des Jahres ausgezeichnet

Annika Bombeck wurde in einer Umfrage der Zeitschrift „Leben & erziehen“ mit sechs Kolleginnen von Lesern zur besten Geburtshelferin in Deutschland gekürt.

Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Annika Bombeck ist Hebamme aus Leidenschaft. Weil auch die Familien, die sie betreut, ihren Enthusiasmus spüren, wurde die 33-Jährige jetzt mit dem Titel „Hebamme des Jahres 2014“ ausgezeichnet, als eine von sieben und die einzige aus Wuppertal. „Ich finde das aufregend und habe mich total gefreut“, schildert die 33-Jährige. „Das ist ein Lob und macht mich stolz.“

Neben ihrer eigenen Arbeit sieht die freiberufliche Hebamme auch die des Geburtshauses Wuppertal bestätigt, in dem sie seit 2008 tätig ist. „Bei uns ist eine individuelle Betreuung möglich. Wir können jede Mutter und jedes Kind so nehmen, wie sie sind, und — auch, wenn das abgedroschen klingt — in Ruhe gemeinsam das Wunder der Geburt erleben.“ Die 20 Jahre alte Einrichtung habe in den vergangenen zwei Jahren noch einmal deutlich mehr zu tun bekommen, sagt Annika Bombeck. „Für uns ist das ein Wegweiser: Das ist es, was Mütter suchen und brauchen.“

Ihren Beruf wählte Annika Bombeck spontan, nachdem sie in ihrem Medizinstudium einen Vortrag der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen gehört hatte. „Das war ein Schlüsselerlebnis. Entwicklungshilfe war schon lange ein Thema für mich, und als ich hörte, dass die Organisation auch Hebammen mitnimmt, war die Sache klar. Als Hebamme ist man ganz nah am Menschen.“ Ihren Entschluss zur entsprechenden Ausbildung bereue sie nicht, im Gegenteil: „Das war die beste Entscheidung.“

Bislang war die 33-Jährige zweimal mit Ärzte ohne Grenzen im Ausland, erlebte fremde Kulturen und ein anderes Arbeiten. „Die Einsätze haben mich gelehrt, unsere Möglichkeiten in Wuppertal zu schätzen.“

Zudem wurde Annika Bombeck entspannter — unter anderem ein Grund für die 38 Jahre alte Susanne Lindheimer, die Hebamme zu nominieren. Ab Januar wird die Geburtshelferin berufsbegleitend Hebammenkunde studieren. Ansonsten möchte sie nach eigenen Angaben genauso weiterarbeiten wie bisher. Und hätte sie einen Wunsch frei? „Dann wünsche ich mir die Klärung des Haftpflichtversicherungsproblems für freiberufliche Hebammen — und dass die Varianz der Geburtshilfe beibehalten werden kann.“