Die Fehler in der Kette
Ein Schiedsrichterbeobachter des DFB stoppte die Zeit: Acht Minuten hat es gedauert, bis der schwer verletzte Uerdinger Spieler Christian Müller am Samstag im Stadion am Zoo vom Platz getragen und ins Krankenhaus gebracht wurde.
Unendlich lang kamen den Zuschauern des Regionalliga-Spiels zwischen dem WSV und dem KFC Uerdingen diese Minuten vor, in denen vom Spielfeld aus mehrfach vergeblich um Hilfe gerufen wurde. Erst Minuten später begaben sich Sanitäter und Notarzt in den Stadion-Innenraum.
Schwere Verletzungen sind im Fußball leider nicht auszuschließen. Nur relativ selten führt der Weg für einen verletzten Spieler aber direkt auf die Intensivstation. Dass in einem solchen Fall die Rettungskette funktionieren sollte, ist eine Selbstverständlichkeit. Doch im Stadion am Zoo war es zunächst vom Spielfeld aus unmöglich, die Rettungskette in Gang zu setzen. Die Gründe können in mangelhafter Kommunikation, fehlenden Absprachen oder einer schlechten Zusammenarbeit der Hilfskräfte liegen. Bei allem Respekt vor der Arbeit der in vielen Fällen ehrenamtlichen Sanitäter — diese Fehlerkette innerhalb der Rettungskette darf sich nicht wieder- holen.