Schwebebahn Die neuen Schwebebahnen hört man mehr klappern als die alten

Wuppertal · Nicht alle Schwebebahn-Anrainer können sich an das Geräusch der himmelblauen Wagen gewöhnen. Lauter sei die neue Generation aber nicht, sagen die WSW.

Foto: Fischer, A. (f22)/Fischer, Andreas (f22)

Darauf hatten Schwebebahnfans lange gewartet: Der erste Wagen der Generation 15 wurde am 18. Dezember 2016 an die Schiene gehängt. Seither läuft der Austausch „neu gegen alt“ - zwar nicht ganz ohne Komplikationen, aber das ist bei einem Unikum wie der Wuppertaler Schwebebahn nicht weiter ungewöhnlich. Ebenso ungewöhnlich ist, dass sich noch nicht alle Schwebebahn-Anrainer in Vohwinkel und Sonnborn an die Geräusche der neuen Wagen gewöhnt haben.

Dass sie an einem weltberühmten Wahrzeichen wohnen, wissen die Sonnborner und Vohwinkeler, die in den Häusern gleich am Gerüst leben. Und auch sie freuen sich über die frischen hellblauen Wagen, die nun an ihren Fenstern vorbeischweben - ebenso die Autorin dieses Artikels übrigens. Doch der Mensch ist ein Gewohnheitstier und vermag sich teilweise mit Veränderungen nur nach und nach anfreunden. Das gilt gleichermaßen für die Autorin dieses Textes wie für zwei Hundebesitzerinnen, mit denen sie vor Kurzem ins Gespräch kam. Da berichtete das Frauchen von Henry über eine ähnliche Problematik in Sachen Geräusch-Umgewöhnung. Und die Besitzerin von Bella urteilte: „Mich stört vor allem dieses laute Klappern.“ Und das obwohl die neue Schwebebahngeneration doch leiser sein soll als die davor.

Das WSW-Sprecher Holger Stephan auf unsere Nachfrage. „Bei den alten Wagen hört man mehr Motor, bei den neuen mehr Klappern“, sagt Stephan. Lauter sei die neue Generation tatsächlich nicht, die hellblauen futuristisch aussehenden Wagen säuseln und flüstern im Gegensatz als die alten orangefarbenen - die würden eher rattern.

Doch die neuen Wagen sausen mit einen hochfrequenten Ton durchs Tal, an dieses neue Geräusch hat sich die Autorin dieses Beitrags auch nach zwei Jahren noch nicht gewöhnt, sie aber weiterhin bemüht und wird wohl in nicht allzu ferner Zukunft auch die Früchte ihrer Gewöhnungsarbeit ernten können, denn: „Viele Geräusche, die immer wiederkehren oder kontinuierlich auftreten, blenden wir irgendwann aus, und nehmen sie nicht mehr wahr. Tickende Uhren, vorbeifahrende S-Bahnen und Züge, leise vor sich hin brummende Kühlschränke, vorbeirauschender Autoverkehr, all dies entzieht sich irgendwann unserer Aufmerksamkeit“, heißt es in einem Papier eines Instituts für Psychotherapeutische Leistungen, Coaching und Beratung aus Hamburg.

Und das Klappern? Das war immer schon da, erklärt Stephan. Durch die leisen Motoren sei es nur lauter zu hören. Aber auch für dieses Geräusch gilt: „All dies entzieht sich irgendwann unserer Aufmerksamkeit.“

(ull)