Die Ästhetik der neuen Schwebebahn

Der Verlag Müller + Busmann hat mit den WSW ein Buch zur neuen Schwebebahn veröffentlicht. Es ist ab sofort erhältlich.

Foto: Andreas Fischer

Als der erste Wagen der neuen Schwebebahngeneration am 18. Dezember 2016 in Vohwinkel vorgestellt wurde, war ein Großteil der Arbeit schon erledigt. Nicht nur die Erneuerung des Schwebebahngestells und der Haltestellen; nicht nur die Arbeit an den neuen Wagen — auch die Arbeit an dem Buch, das die neue Schwebebahn und deren Entwicklung beschreibt.

Die Stadtwerke (WSW) und Johannes Busmann vom Verlag Müller + Busmann haben das Buch „Himmelblau“ am Donnerstag vorgestellt. Auf 228 reich und großflächig bebilderten Seiten zeigt das Buch nicht nur historische Bilder, sondern auch und vor allem den Produktionsprozess der neuen Schwebebahn — ohne zu sehr in technische Details abzudriften. Alles soll leicht und schön sein, wie es auch der Titel verspricht — Himmelblau.

Und so ist der Band kein chronologischer Abriss der Geschichte der Schwebebahn. Vielmehr, so Busmann, soll das Buch sich mit den Punkten der Idee zur neuen Schwebebahn, der Innovation und Technologie dahinter und der damit zusammenhängenden Stadtentwicklung befassen. Es geht also ums große Ganze. „Ein Buch, in dem Wuppertal sich spiegelt, mit einem Produkt auf europäischer Ebene“, sagt Busmann.

Es geht um die Schwebebahn als Beispiel für „Mobilität für das 21. Jahrhundert“ (Uwe Schneidewind), ebenso wie um die historisch mutige Entscheidung zur Schwebebahn vor dem Jahr 1900, als die Schwebebahn „aus der Not geboren“ wurde (Hermann J. Mahlberg). Der Beitrag wird mit historischen Fotos bebildert, die das Ausmaß der Bauarbeiten zeigen, und das gesellschaftliche Interesse damals verdeutlichen. Den damaligen Weg sieht Busmann als Vorbild für die Entscheidung zur neuen Generation. Dabei wird der Aspekt, was Design im Nahverkehr leisten kann, von Nils Krüger und Jan Wielert erklärt.

Gewissermaßen Kern des Buches ist das mehr als 100 Seiten dicke Kapitel um die Entstehung der neuen Schwebebahn. Denn dafür wurden alle Produktionsstätten besucht, Fotos in den entscheidenden Momenten geschossen — und die Menschen befragt, die mitgeholfen haben, die neuen Wagen herzustellen. Es geht um Sicherheitstechnik, Steuerung, die Relevanz von Gewicht und die vielen Details bei der Entwicklung der Wagen bis hin zur Auslieferung mit dem Lkw aus Valencia. Der Leser sieht die Teams in den einzelnen Produktionsstätten, die Menschen hinter der Arbeit, „damit das Buch eine Seele kriegt“, sagt Verleger Busmann. Man sehe den Menschen an, dass sie mit Stolz bei der Sache seien, sagt auch Ulrich Jäger, Geschäftsführer der WSW mobil GmbH. Die Leser sehen aber auch, was in der Schwebebahn steckt.

Ohne technische Details. „Wir wollten kein Technikbuch machen“, sagt Busmann. Eher sollen die Bilder das Industriedesign zeigen, ästhetische Ausschnitte aus der Produktion.

Der Anspruch war klar, so Busmann: „Es soll DAS Buch über die Schwebebahn sein.“ Und das seit der Vertrag über die neuen Wagen geschlossen wurde. Denn die Schwebebahn sei nicht nur einzigartig als Verkehrsmittel, sondern auch prägend für die Stadt. Auch im Speziellen, weil die neue Schwebebahn ein Teil des „neuen Wuppertals“ sei, so Busmann. Denn die Schwebebahn war immer schon Impulsgeber und Projektionsfläche für Neues.

“ Himmelblau. Design, Technologie und Innovation für das nächste jahrhundert“ ist bei Müller + Busmann erschienen. Es ist ab jetzt im Buchhandel und in den WSW MobiCentern am Alten Markt und am Wall erhältlich. Es kostet 39,80 Euro. ISBN 978-3-941217-11-9.