Die Sonne lacht — die Schnäppchen auch
Die sonnigen Temperaturen locken die Menschen auf die Straße. Der große Kaufrausch blieb bislang aus.
Wuppertal. Den Sommerschlussverkauf gibt es zwar nicht mehr — dafür nun aber endlich Sommerwetter und „Sale“, neudeutsch für „alles günstiger“.
Am Mittwoch haben in Barmen und Elberfeld etliche Wuppertaler die Gelegenheit genutzt, die reduzierte Ware eingehen zu inspizieren — so wie Ernst Michael Sauer, der Peek&Cloppenburg am Wall mit einer schwarzen Hose verlässt. „Von 99 auf 69 Euro reduziert“, sagt der 61-Jährige zufrieden. „Das Warten hat sich gelohnt.“ Das Bekleidungsgeschäft ist nicht die einzige Station des Neustädters, der beruflich öfter in Wuppertal unterwegs ist. Sauer schätzt die Stadt. „Es ist angenehm kompakt“, sagt er. „Und die Geschäfte, wo ich einkaufe, finde ich hier.“ In Düsseldorf und Köln sei das nicht so leicht.
Wer die Augen offen hält, kann tatsächlich einige Euros sparen. Drei paar Schuhe zum Preis von zwei hier, bis zu 70 Prozent auf luftige Kleidung, aber auch auf Besteck und Küchenwaren. Bis zu 40 Prozent Preissenkung gibt es in der gut gefüllten Elberfelder City auch bei Bettwäsche.
Im Handel ist die Stimmung aber nicht euphorisch. „Schauen sie mal auf die Straße, wie viele Leute dort sind und wie wenige davon volle Einkaufstaschen in der Hand haben“, sagt Ralf Dörnenburg von Klauser Schuhe in Elberfeld. Bislang habe das Wetter nicht mitgespielt, doch jetzt gehen Sandalen und sonstiges Sommerschuhwerk gut weg, so der Filialleiter. „Viele Kunden machen noch ein Schnäppchen vor dem Urlaub“, sagt er. Doch die Neuware sei noch wenig nachgefragt.
Weiter im Osten in Barmen ist nicht so viel los. Doch auch hier locken die Geschäfte mit bis zu 70 Prozent Preisnachlass, besonders auf Bade- und Sommermode. Für Rosemarie Markuse ein guter Grund, beim Modehaus Haschi am Werth die Damenblusen zu begutachten. Eine weiße mit rotem Blumenmuster hat es ihr angetan. „Ich suche nichts bestimmtes“, sagt sie. „Die hier ist aber schön“, sagt sie der Verkäuferin. „Nun muss ich erst einmal Geld holen gehen.“
„Frauen kaufen an für sich immer“, ist die Erfahrung der Haschi-Mitarbeiterin. „Die Männer muss man mehr überzeugen.“ Dass es nun endlich sonnig ist, sagt sie, sei gut fürs Geschäft. Aber: „Den großen Ansturm wie beim Sommerschlussverkauf vor zehn Jahren gibt es nicht mehr.“