Die Taxi-Zentrale stellt ihren Rechnungsprüfer kalt

Nach einem Streit um zuviel Geld in der Kasse hat der Vorstand dem gewählten Prüfer das Vertrauen entzogen.

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Wuppertal. Thomas Winkler (56) hat Ärger. Er ist gewählter Rechnungsprüfer der Taxi-Zentrale Wuppertal. Aber der Vorstand will ihn nicht mehr. „Dazu sagen wir nichts“, sagt der Vorsitzende des Vereins, Horst Polnick, zunächst.

Thomas Winkler hingegen spricht. Er will es nicht auf sich sitzenlassen, dass der Vorstand der Taxi-Zentrale ihm das Vertrauen entzogen hat. Er sei gelernter Bankkaufmann, kenne sich aus und erledige sowohl die Buchhaltung als auch die Steuererklärung seines Taxiunternehmens seit jeher selbst. „Ich habe nur meine Arbeit gemacht“, sagt er. Das allerdings gründlich.

Denn um zu prüfen, ob die Kasse auch ordentlich geführt wird, fügte Winkler dem Bargeldbestand 15 Euro hinzu. Einen Monat später war die Kasse ausgeglichen, die 15 Euro waren nicht mehr da. Winkler mutmaßt, dass irgendwer den Kassenbestand begradigt hat. Er wiederholte den Versuch. Das Ergebnis war dasselbe.

Nachdem Winkler den Vorstand mit seinen Erkenntnissen konfrontiert hatte, erhielt er ein Schreiben. Darin teilt der Vorstand ihm mit, dass er bis zur Mitgliederversammlung von seinen Aufgaben als Rechnungsprüfer freigestellt ist. Die Taxi-Zentrale darf er nur noch in Begleitung eines Vorstandsmitglieds betreten. Auch dazu will der Vorsitzende nichts sagen.

Die etwa 90 Mitglieder der Taxizentralle sind für den 21. Mai zur Versammlung eingeladen. Der Bericht des Rechnungsprüfers ist laut Winkler gestrichen. Statt dessen solle ein Steuerberater fragen zum Thema beantworten. Winkler hält das alles für einen Verstoß gegen die Statuten des Vereins. „Ich bin von den Mitgliedern gewählt worden, nicht vom Vorstand. Also kann mich der Vorstand doch auch nicht einfach kaltstellen“, sagt er. Dazu äußert Horst Polnick sich. „Wer gewählt wird, der kann auch abgewählt werden“, sagt der Vorsitzende der Taxi-Zentrale Wuppertal.