Die Zukunft der Welt: Experten diskutieren an der Uni den Wandel
Podiumsdiskussion zum Thema Nachhaltigkeit
Wuppertal. Die Wahrheit ist simpel und erschreckend: Die Erde steht vor großen Problemen und wir können schlicht nicht so weiter machen, wie bisher. Und genau deshalb trafen am vergangenen Montagabend Designstudenten aus der ganzen Welt, interessierte Bürger und Fachleute im Hörsaalzentrum der Bergischen Universität zusammen, um diese Probleme und mögliche Auswege zu diskutieren.
Im Rahmen der „3rd Sustainable Summer School“, in der Studenten des Industrial Designs Ideen für neue Produkte und Dienstleistungen unter Nachhaltigkeitsaspekten entwickelten, fand am Abend eine Podiumsdiskussion mit Experten statt. Denn schließlich: „Designstudenten haben mit ihrer Arbeit erheblichen Einfluss auf die Zukunft der Welt“, sagt Brigitte Wolf, Co-Initiatorin des Projekts und Inhaberin des Lehrstuhls für Designtheorie.
Gekommen waren Max Schön, Mitglied des Clubs of Rome und Vorsitzender im Aufsichtsrat der Desertec Foundation, Niko Paech, Professor für Produktion und Umwelt an der Universität Oldenburg, Rüdiger Haum vom Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen und Janina Zajic von der alternativen GLS Bank.
Unter dem Thema „Werte wandeln“ warnte Schön sogleich: „Wir haben nur noch 30 Jahre Zeit, um 90 Prozent weniger CO2 zu produzieren, sonst kippt uns das Klima brutal um.“ Ein weiteres Problem: Die Ressourcen gehen langsam aus. „Wir müssen versuchen, mit weniger auszukommen und das Wenige nachhaltig einzusetzen“, sagt Niko Paech. Die Werte in der Bevölkerung wären dabei schon längst gewandelt, sagt Rüdiger Haum: „Aber die Diskrepanz zwischen Werten und Handeln ist noch zu groß“. So auch Paech: „Wir brauchen einen Wandel der Praktiken“.
Unter der Moderation von Wissenschaftsjournalist Gert Tille diskutierten die Experten dann zusammen mit dem Publikum weiter über verschiedenste Themen, wie beispielsweise über die Motivation der Bevölkerung für Nachhaltigkeitsprozesse und Verzicht. „Werte sollten durch Einsicht gewandelt werden“, sagte Haum. Und mit Blick auf die individuellen Lebenswege der Menschen forderte Schön zugleich „die Ermöglichung von vielfältigen Wegen und Möglichkeiten.“
Denn eines ist sicher, so Schön: „Wir stehen in vielen Bereichen weit nach zwölf Uhr.“