Rotkohl und Klöße: Deutsche Kost zum muslimischen Fastenbrechen

Der Islam gehört zu Wuppertal, sagte OB Peter Jung bei der Begrüßung der Festgäste.

Barmen. Die zahlreichen Hinweisschilder in der Gesamtschule Barmen ließen keinen Zweifel: Gäste waren herzlich willkommen beim großen Fest des Fastenbrechens, zu dem Oberbürgermeister Peter Jung die Muslime der Stadt am letzten Abend des Fastenmonats Ramadan eingeladen hatte.

„Heute gehört der Islam auch zu Wuppertal“, sagte Peter Jung in Anlehnung an das bekannte Zitat des Bundespräsidenten Christian Wulff. Die Veranstaltung solle zeigen, „dass wir einander verstehen wollen und Wert schätzen, was Sie glauben“. „Herzlichen Dank für das wunderbare Miteinander, das wir haben“, sagte der Oberbürgermeister an die Vertreter der Moscheenvereine gerichtet.

Deren Vertreter Samir Bouaissa bedankte sich für die Veranstaltung und betonte, für eine gute Integration der Muslime sei es wichtig, dass die Mehrheitsgesellschaft sie willkommen heiße. Er nutzte die Gelegenheit, um sich von radikalen Gewalttätern zu distanzieren. Es sei wichtig, dass die Wuppertaler Moscheen zusammenrücken und erklärten: „Das geschieht nicht in unserem Namen“.

Mit einem fröhlichen „Grüß Gott“ begrüßte Mohamed Abodahab als Vertreter des Vereins für Islam die nicht-islamischen Gäste des Abends. „In wenigen Minuten ist mit dem Gebetsruf der Monat Ramadan vorbei. Wir sind immer ein wenig traurig, wenn er von uns geht“, sagte er und betonte dabei, das Fasten sei ein ganz besonderer Gottesdienst im Islam, für den der Schöpfer eine besondere Belohnung versprochen habe. Als eine der fünf Säulen des Islam erinnere der Fastenmonat an die Sendung des Korans und diene zudem der Pflege von Kontakten untereinander.

Moderiert wurde die Veranstaltung von Nilay Dogan, die in diesem Jahr mit Unterstützung der Start-Stiftung ihr Abitur bestanden hat. Mit einer nicht zu übersehenden Spannung erwarteten die Muslime den Zeitpunkt des Sonnenuntergangs genau um 20.33 Uhr. Nach dem Gebetsaufruf und einer Pause, während der in der benachbarten Turnhalle ein gemeinsames Gebet angeboten wurde, begann dann das Abendessen, für das der Mensaverein der Gesamtschule als typisch deutsches Gericht zwischen Suppe und süßem Nachtisch Rindergulasch mit Klößen und Rotkohl vorbereitet hatte.