Ab Samstag, 4. Juli, starten die Bergischen Stadtrundfahrten der besonderen Art für Touristen und Einheimische Neuer Doppeldeckerbus bietet Blick auf die Stadt aus anderer Perspektive

Oben die Freiheit, links ein endloser Ausblick über Wuppertal, rechts eine der unzähligen Treppen in dieser Stadt und unten ein Motor. Und zwar nicht irgendein Motor, sondern der eines Cabrio-Doppeldeckerbusses, der ab Samstag, 4. Juli, Touristen und Einheimischen die schönen Ecken der grünsten Großstadt Deutschlands aus dreieinhalb Metern Höhe zeigen soll.

 Die Touren starten allesamt am Döppersberg in der Nähe des Wuppertal Instituts.

Die Touren starten allesamt am Döppersberg in der Nähe des Wuppertal Instituts.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Die Touren, von Wuppertal Marketing und Bergische Touren angeboten und organisiert, sollen von Juli bis Oktober immer samstags um 11 und 14 Uhr starten und anderthalb Stunden lang eine neue Perspektive auf Wuppertal bieten.

Startpunkt ist die Haltestelle Kluse/Dessauerbrücke, oberhalb des Hotels Flemings´s Express, weiter geht es über den Schwarzen Weg mit Ausblick über das Tal, am Stadion vorbei bis hin zur Sonnborner Straße in Vohwinkel. Hier fährt der Bus direkt unter der Schwebebahn her, sodass man das Gefühl hat, man könne die Wagen mit der Hand berühren. Über den Westring und die Friedrich-Ebert-Straße geht es zurück zum Start. Währenddessen gibt Stadtführer Johannes Schlottner Einblicke in die Historie Wuppertals, erklärt die Sehenswürdigkeiten sowie deren Besonderheit und plaudert als Wuppertal-Experte aus dem Nähkästchen der Stadt.

Spannende Erzählungen begleiten die Stadtrundfahrten

Zu fast jedem Fleckchen kann er eine Anekdote erzählen, die nicht nur Touristen, sondern auch alteingesessene Wuppertaler überraschen könnte. Davon ist auch Martin Bang, Geschäftsführer von Wuppertal Marketing, überzeugt: „Es gibt in dieser Stadt viel zu entdecken, was viele bisher nicht kennen.“ Etwa, dass Vohwinkel früher Fuchswinkel genannt wurde, oder dass die Stadt den Bewohnern in den 70er Jahren „Gardinengeld“ gezahlt hat, damit sie sich dickere Stoffe leisten konnten, sodass die Fahrgäste in der Schwebebahn nicht direkt in die Wohnzimmer hineinschauen konnten.

Neben Metropolen wie Köln, Düsseldorf, Berlin und München bietet nun auch Wuppertal eine Stadtrundfahrt mit einem Cabrio-Doppeldecker an, der im nächsten Jahr zusätzlich als Hop-on-Hop-off-Variante genutzt werden soll. Außerdem werden in Kooperation mit dem Unternehmen Bergische Touren längere Ausflüge angeboten, bei denen die Gäste neben Wuppertal auch die beiden anderen Bergischen Städte Solingen und Remscheid erleben können. Am kommenden Sonntag, 5. Juli, startet davon die erste, deren aktuell 40 verfügbare Plätze allerdings schon ausgebucht sind. Auch Charterreisen sind mit im Portfolio, die unter anderem für Firmen als gemeinsames Event interessant sein könnten.

Potenzial Wuppertals soll
mehr genutzt werden

Dass der Doppeldecker für Wuppertal etwas Neues und Besonderes ist, zeigen auch die vielen ungläubigen Blicke der Passanten, an denen der Bus vorbeifährt und die Tatsache, dass sich für die Jungfernfahrt am Samstag schon Gäste aus Berlin angemeldet haben. „Das zeigt, wie viel touristisches Potenzial in Wuppertal steckt und dass es sich lohnt dieses zu nutzen“, fühlt sich Martin Bang bestätigt. Die Idee dazu kam ihm, als er auf der ITB Berlin den Unternehmer Stefan Tigges kennenlernte, der als Geschäftsführer der Bergische Touren c/o Münsteraner Stadtrundfahrten einiges an Erfahrung mitbrachte. Gemeinsam stellten sie ein Angebot auf die Beine, das gerade aufgrund des nun mehr als einjährigen Ausfalls des Kaiserwagens auf Anklang stoßen könnte, vermutet Bang.

In Zukunft sollen auch Touren ohne Stadtführer und dafür mit Audiobegleitung Teil des Konzeptes sein. In einer Art Hörspielreise mit passenden Liedern, wie beispielsweise „Et Lehnchen“ über das Tippen-Tappen-Tönchen sollen die Gäste die Wuppertaler beziehungsweise Bergische Kultur erleben können. Schritt für Schritt werden die Audioangebote dann um weitere Sprachen wie Englisch oder Chinesisch erweitert. „Jetzt bleibt nur noch zu hoffen, dass das Wetter mitspielt, aber da bin ich zuversichtlich“, lacht der Organisator.