Verbraucherzentrale Wuppertal Ein barrierefreies Zuhause finden oder herrichten

Die Verbraucherzentrale gibt Tipps, wie man sich auch mit Rollator oder Rollstuhl uneingeschränkt in seiner Wohnung bewegen kann.

Michelle Schüler-Holdstein von der Verbraucherzentrale in Wuppertal.

Foto: Fischer, A. (f22)/Fischer, Andreas (f22)

Menschen, die nicht mehr gut zu Fuß sind, brauchen eine Wohnung ohne Hindernisse, um sich dort uneingeschränkt bewegen zu können. Besonders betrifft dies Menschen, die auch mit Rollator oder Rollstuhl so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden leben möchten. „Bislang gibt es für barrierefreies Wohnen keine eindeutigen und ausreichenden Standards“, so Michelle Schüler-Holdstein von der Verbraucherzentrale in Wuppertal. Deshalb ist wichtig, die Wohnung, in der Menschen mit Mobilitätsproblemen leben oder in die sie einziehen möchten, beizeiten genau unter die Lupe zu nehmen, hierzu folgende Tipps.

Prüfen und Planen: Im Vorfeld gilt zu klären, ob sich die bisherige Wohnung umbauen und mobilitätsgerecht gestalten lässt oder ob der Umzug in ein neues Zuhause sinnvoller ist. Rat finden Betroffene bei den Wohnberatungsstellen.

Wohnungssuche: Wer sich im Internet auf die Suche nach einem neuen Domizil begibt, der sollte vorgeblichen Versprechen wie „stufenlos und glücklich“ mit Skepsis begegnen. Die Existenz eines Lifts oder eines schwellenlosen Bodens reicht meist nicht aus, um eine Wohnung als „barrierefrei“ zu bezeichnen. Breite von Durchgängen und Türen, das Vorhandensein von Handläufen, ein ausreichender Bewegungsradius in den Räumen, besonders im Bad, und ein mit Rollator und Rollstuhl unterfahrbares Waschbecken gehören beim Check der Bewegungsfreiheit in den eigenen vier Wänden ebenfalls hinzu.

Wohnraumanpassung: Pflegebedürftige, die gerne weiter zu Hause leben möchten, können auf Antrag bei ihrer Pflegekasse bis zu 4000 Euro für wohnumfeldverbessernde Maßnahmen erhalten. Mit dem Umbau sollte jedoch erst begonnen werden, nachdem der Antrag bewilligt wurde. Sonst besteht die Gefahr, dass man auf den Kosten sitzen bleibt.

Weitere Finanzhilfen: Für Mieter als auch für Eigenheimbesitzer bietet die staatliche Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) einen Zuschuss oder einen günstigen Kredit für den Abbau von Barrieren in den eigenen vier Wänden an. Menschen mit Schwerbehinderung stehen darüber hinaus besondere Baudarlehen zur Verfügung. Wichtig auch hier: Man sollte die Bewilligung der Finanzspritze durch die KfW abwarten, bevor mit einem Bau oder einer Anpassung begonnen wird. Auch eine Förderungsnachfrage bei der NRW Bank kann sich lohnen.

Beratung beim Umbau: Wie man einen Umbau plant und welche Fördertöpfe dazu zur Verfügung stehen, dazu informieren die Wohnberatungsstellen in NRW.

Bautechnische Hinweise zum Umbau und zur Anpassung des eigenen Wohnraums gibt’s im Netz auch von den Energieberatern der Verbraucherzentrale.