Schwimmen Ein Weltstar und ein glänzender Moritz Schaller in Wuppertal

Wuppertal · Chad Le Clos und ein Lokalmatador beeindrucken am ersten Tag der Deutschen Kurzbahnmeisterschaft in der Schwimmoper.

Moritz Schaller strahlt schon vor dem Finale über 100 Meter. Da war noch nicht absehbar, dass er anschließend Silber holen würde.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Bereits am ersten Tag der Deutschen Kurzbahnmeisterschaften sind in der Schwimmoper mehrere Deutsche Rekorde gefallen. Beteiligt war daran erfreulicherweise auch ein Schwimmer des SV Bayer Wuppertal. Der 13-Jährige Larus Thiel verbesserte über 100 m Freistil den Deutschen Altersklassenrekord auf 52,14 Sekunden. Das Glanzlicht aus Wuppertaler Sicht folgte allerdings erst bei den Finals am Nachmittag, als Moritz Schaller über die gleiche Strecke trotz starker Konkurrenz völlig überraschend die Silbermedaille holte. Gegenüber dem Vorlauf, den er in persönlicher Bestzeit als siebtschnellster beendete hatte, verbesserte er sich in 48,11 Sekunden um unglaubliche 1,2 Sekunden, schlug nur um sechs Hundertstel nach dem Sieger Nik Armbruster an. „Heute Morgen war ich über meine Zeit noch ein bisschen enttäuscht und froh, dass ich noch einmal schwimmen durfte“, so Schaller am Abend überglücklich. Schließlich habe er seit August intensiv auf diese Titelkämpfe hingearbeitet. Er habe gewusst, dass noch mehr drin gewesen sei, mit dieser Zeit aber dann doch nicht gerechnet. Auch sein Trainer Michael Bryja strahlte übers ganze Gesicht. Er hatte sich zuvor noch kritisch darüber geäußert, dass so viele ausländische Schwimmer, die freilich für deutsche Klubs schwimmen, mit in die Wertung gingen, was es natürlich für seine Schwimmer ungleich schwerer mache, wie vor einem Jahr Edelmetall zu holen.

Auf der anderen Seite sind die Veranstalter um Simone Osygus, Geschäftsführerin der Bayer-Schwimmabteilung, natürlich froh, so hochkarätige Athleten in Wuppertal begrüßen zu können, allen voran den für die SG Frankfurt startenden südafrikanischen Weltcupsieger Chad Le Clos, der auf den Delphinstrecken alle beherrscht. Wie er im Finale über 200 Meter Schmetterling nach 130 Metern den Turbo einschaltete und dem mehrfachen deutschen Meister Ramon Klenz am Ende noch um fast zwei Längen davonflog, das hatte schon Magie. Mit der 4x50 m Lagenstaffel der SG Frankfurt, in der noch Top-Brustschimmer Lukas Matzerath, Top-Talent Nika Steigerwald und die Österrreicherin Caroline Pilhatsch standen, hatte Le Clos am Morgen schon einen neuen deutschen Rekord aufgestellt.

Chad Le Clos  (Mitte) bei der Siegerrung für die 200 m Schmetterling, bei denen er Ramon Klenz (l.) und David Thomasberger „davongeflogen“ war.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Bei der SG Bayer freute man sich genauso über die persönliche Bestzeit von Jason Otte über 200 m Delfin, der seine alte um satte vier Sekunden steigerte. „Wir können sehr zufrieden sein, viele haben ihre Zeiten auch bestätigt, schließlich hatten wir zuletzt ja sehr viele Wettkämpfe“, so Sarah Poewe, beim SV Bayer Wuppertal für den Nachwuchs zuständig. Nicht ganz zufrieden war sicher Emre Demirdas, der über 100 m Freistil zwar eine bessere Meldezeit hatte als Kumpel Schaller und auch ganz starke erste 50 Meter hinlegte, dann aber einbrach und den Endlauf als 15. verpasste. 14. wurde Alexander Kühling über 100 m Brust, was angesichts der starken Konkurrenz und einer für ihn ordentlichen Zeit aber völlig in Ordnung ging. Am Freitag geht es für alle schon weiter, dann auch mit Bayer-Nachwuchshoffnung Gian Luca Reduth.