Eine Halle voller Schnäppchen
Der größte Hallentrödelmarkt des Bergischen Landes hatte wieder jede Menge Raritäten zu bieten.
Wuppertal. Wenn einer quakt und der andere hoppelt, kann eigentlich keine Verwirrung entstehen. Dennoch hat Selim Aktas Orientierungsschwierigkeiten. „Was kostet denn hier der Osterhase oder Frosch oder so?“ In der Tat, die Farbe Lila will zu keinem der beiden Tiere passen. Aber 50 Cent sind ein akzeptabler Mitnahmepreis und die Sache selbst ist schließlich keine Katze im Sack.
Es gibt noch manche Raritäten beim Flohmarkt in der Uni-Halle. Sehr schön etwa die holländischen Klumpschuhe mit Segel, hinter denen eine Glühlampe brennt. So etwas war ehedem ein beliebtes Souvenir aus dem Nachbarland, damals zum Spottpreis erhältlich, heute schier unbezahlbar. Der Autor Jörg Zink dagegen gehört ebenso wie der Sänger Demis Roussos so sehr zum alten Eisen, dass bei ihnen kein Rubel rollt.
„Große Größen“ am Kleiderstand, daneben eine hölzerne Ritterburg und ein Buch über die Aufzucht des Jagdteckels. „Hier entdeckt man immer mal wieder andere Sachen“, sagt Uwe Schlott aus Remscheid. Er ist selbst Händler und hat ganz früh am Morgen bereits einen Lederkoffer und eine Kaba-Blechdose erstanden. Den Grund dafür, dass die Mischung stimmt, sieht Schlott in der Tatsache, dass der Flohmarkt an diesem Ort nur zweimal im Jahr stattfindet. „Andere Märkte werden jede Woche abgehalten, da kommen immer dieselben Händler.“
Unterdessen hat Hiltrud Mahr dem Händler aus Remscheid für fünf Euro einen Porzellantopf abgekauft. „Man wird ja wählerisch, weil die Sachen so viel Platz im Schrank wegnehmen“, sagt sie, aber dieses Stück sei dann doch zu schön, um stehen zu bleiben. Nun bedeutet beim Handel die Freude des einen Trennungsschmerz für den anderen.
Lothar Janz sieht jedoch äußerst gelassen zu, wie seine Mainzelmännchen Stück für Stück den Besitzer wechseln. Von seinem Sohn einst mit Liebe gesammelt, ist ihr Bestand inzwischen auf ein gutes Dutzend geschrumpft. So ist das — nichts währt ewig.