Meinung WZ-Kommentar zur angekündigten Steuersenkung in der Gastronomie: Vielfalt erhalten

Wuppertal · Wie gewonnen, so zerronnen. So stellen die von der WZ befragten Gastronomen den Effekt des geplanten niedrigeren Mehrwertsteuersatzes von sieben Prozent auf Speisen in der Gastronomie dar.

katharina.rueth@wz.de

Foto: Schwartz, Anna (as)

Denn die Ersparnis werde, so ihre Befürchtung, von den Mehrausgaben aufgefressen, die ein möglicherweise auf 15 Euro erhöhter Mindestlohn verursachen werde.

Noch ist das alles nicht in trockenen Tüchern. Die Steuersenkung ist sinnvoll. Denn warum sollten zubereitete Lebensmittel im Lokal einen höheren Mehrwertsteuersatz haben als Lebensmittel im Geschäft? Und noch weniger verständlich: Warum sind der Döner zum Mitnehmen oder die gelieferte Pizza nur mit sieben Prozent besteuert, aber das Essen im Lokal mit 19 Prozent?

Die Preise in der Gastronomie haben angezogen. Das kann sich nicht jeder leisten, viele sparen – dadurch, dass sie weniger ausgehen, dadurch, dass sie billigere Angebote nutzen oder Essen bestellen, statt im Lokal zu essen. Das ist für die Kunden zu verschmerzen, führt aber zu Umsatzverlusten bei den Gastronomen. Und bedroht manche in ihrer Existenz.

Wer die Vielfalt der Gastronomie und die Möglichkeit zum geselligen Essen außer Haus auch für kleines Geld schätzt, wird sich also über die Erleichterung für die Unternehmen freuen. Und kann den Beschäftigten die Lohnerhöhung gönnen.