Eisenbahnorte, die man gesehen haben muss
Bernd Franco Hoffmann hat ein Buch über die Verkehrsgeschichte der Region geschrieben.
„111 Eisenbahnorte im Rheinland, die man gesehen haben muss“ ist der Titel eines neuen Buches, in dem der Autor Bernd Franco Hoffmann und der Fotograf Anton Luhr auf ebenso amüsante wie anschauliche Art die noch existenten und ehemaligen Bahnhöfe zwischen Hüls und Daun in der Eifel besucht und beschrieben haben. Ein großer Teil des Bandes ist dem bergischen Land gewidmet. Elfeinhalb davon in Wuppertal, wobei der „halbe“ in Dahlerau mit Blick auf Beyenburg beheimatet ist. Remscheid und Solingen und natürlich die Müngstener Brücke sind ebenfalls aufgelistet, liebevoll fotografiert und beschrieben.
„Von Elberfeld aus gab es die erste westdeutsche Verbindung nach Düsseldorf“, war sich der Journalist Hoffmann der Bedeutung des Standortes Wuppertal durchaus bewusst, hat aber den Elberfelder Hauptbahnhof absichtlich ausgespart und sich eher auf die Rheinische Strecke und andere Bahnhöfe konzentriert, die unter anderem als Haltestellen auf der Nordbahntrasse reizvolle Rückblicke auf die Eisenbahnvergangenheit gestatten.
Der Bahnhof Loh, jetzt auch Ausgangspunkt für beschauliche, allerdings die Muskulatur strapazierende Draisinenfahrten; der Bahnhof Wichlinghausen als Halt für alle Himmelsrichtungen; Ronsdorf, die Anekdote, wo der „Kückelhahn-Toni“, eine ehrwürdige Dampflok, ins Rutschen kam“ — zwei höchst ungezogene Knaben hatten Heringe auf der Schmalspurstrecke verteilt.
Auch die 102 Zwangsarbeiterinnen, die auf dem Gelände der Reichsbahn in Langerfeld von 1941 bis 1945 schuften mussten, werden nicht ausgespart.
Auch Ausflüge an die Trasse der ehemaligen Barmer Bergbahn und einen Blick in das Straßenbahn-Museum hat Bernd Franco Hoffmann unternommen. Aber es waren insgesamt 111 Eisenbahnorte, die die Aufmerksamkeit der Autoren erregt haben, und da gab es vieles Bemerkenswertes zu berichten. Etwa den „Kirmes-Kreisel“ in Bergisch Gladbach, den Geisterbahnhof in Raeren, den Bahnhof Schiffbrücke in Köln-Deutz, den Silberberg-Tunnel in Bad Neuenahr, den Rhabarber-Schlitten und den Bahnhof Immekeppel.
Es macht Spaß, in dem rund 250 Seiten starken Buch zu blättern und immer wieder Skurriles, Spektakuläres und Nachdenkenwertes dieser Ära der Verkehrsgeschichte zu entdecken. Rund ein Jahr lang haben Hoffmann und Luhr dafür die Region bereist. Es hat sich nicht nur für Eisenbahnfreunde gelohnt.
„111 Eisenbahnorte im Rheinland, die man gesehen haben muss“, ist in einer Auflage von 4000 Exemplaren erschienen und ab sofort im Buchhandel für 17,50 Euro erhältlich.