Fahrpreiserhöhungen stoßen am WZ-Mobil auf viel Kritik
Fahrgäste haben kaum Verständnis für die neuen Preise und monieren den schlechten Service. Nur wenige Besucher können die Gründe des VRR nachvollziehen.
Wuppertal. 2014 wird teuerer für Bus- und Bahnkunden. Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) erhöhte am 1. Januar die Ticketpreise um durchschnittlich 3,3 Prozent. Nicht viel auf den ersten Blick. Doch die Entscheidung stößt am WZ-Mobil auf viel Kritik. Als Gründe für die Erhöhung werden gestiegene Kosten für Personal, Energie und Material angegeben. Das kann zum Beispiel Vera Verano nicht nachvollziehen. Alexander Simon regt sich auf. „Der Lohn bleibt gleich, aber die Preise steigen. Wie soll man das bezahlen?“ Für ihn ist die Fahrpreiserhöhung bloße „Geldmacherei“.
Fadilij Kava ist der Meinung: „Wenn das Geld in die Verbesserung des Service fließt, dann ist das in Ordnung.“ Kava wünscht sich, dass es zu weniger Ausfällen und Verspätungen im Bus- und Bahnverkehr kommt.
Sebastian Dierkes ist derselben Ansicht. Wenn das Geld der Fahrpreiserhöhung in die Verbesserung des Services fließt, bezahlt er gerne etwas mehr. Doch lenkt er ein: „Dann will ich auch etwas davon sehen, modernere Züge zum Beispiel.“ Bisher hat er nicht das Gefühl, dass sich bei Bus und Bahn etwas verbessert. Begeistert ist Wolfgang Wefers von der Fahrpreiserhöhung nicht, doch betrachtet er es realistisch: „Was soll man machen? Streckenausbau, Reparaturen, es muss doch alles bezahlt werden.“
„Das ist wirklich ungerecht“, findet Heidemarie Schröder. „Die Busse sind oft zu spät und viele Fahrer sehr unfreundlich. So kann man nicht mit seinen Kunden umgehen und dafür soll man dann auch noch mehr zahlen.“ Wenn die Qualität steige, sei sie schon bereit, auch mehr dafür zu zahlen.
Bernd Henseleit
Elisabeth Klein sieht das ähnlich: „Sie müssten dann eben mehr anbieten, stattdessen werden sogar noch Linien gestrichen.“ Auch Claudia Jesinghaus freut sich nicht über die erneute Preissteigerung. „Andererseits wird ja alles teurer, nicht nur die Tickets“, meint sie. „So lange das in einem Rahmen bleibt, ist das schon in Ordnung.“
So viel Verständnis wie Claudia Jesinghaus bringen die meisten Fahrgäste nicht auf. „Ich würde mir gern ein Fahrrad kaufen und gar nicht mehr Bus fahren. Aber bei den ganze Bergen hier geht das leider auch nicht“, beklagt sich Gönül Ekici. Die Preiserhöhung spüre sie stark und sie könne auch nicht glauben, dass das tatsächlich im Verhältnis zu den gestiegenen Kosten stehen soll.
„Ich finde es vor allem nicht in Ordnung, dass diese Erhöhungen so regelmäßig kommen“, sagt Dennis Piontek. „Wenn das so weitergeht, muss ich irgendwann über 100 Euro für mein Young Ticket zahlen. Natürlich müssen Preise angepasst werden, aber dann müssten sie auch mal längere Zeit stabil bleiben.“
Mit dem Bären-Ticket ist Bernd Henseleit unterwegs. „Für die alten Leute ist das eine feine Sache. Ich kann deshalb mit der Erhöhung leben.“
Per E-Mail hat sich Dirk Mertinat gemeldet. „Die Erhöhung kann man nur verstehen, wenn auch das Verhältnis zwischen Preis und Leistung stimmen würde. Dies ist meiner Meinung nach nicht der Fall.“ Verspätungen und Ausfälle von Bussen und Bahnen seien keine Ausnahme. „Kosten für Energie und Material (neue Wagen der Schwebebahn) sind sicher nachvollziehbar, bei den Personalkosten kann man aber sicher einiges in den oberen Etagen einsparen“, schreibt Mertinat.
„Natürlich sind diese erneuten Preiserhöhungen irgendwie nachvollziehbar — aber nicht, dass die neu geschaffenen Zehner-Tickets nur per Handy kaufbar sind“, schreibt Mario Paulano.