FDP: Sparlisten-Verfechter mit Selbstzweifeln

Parteitag: Die Liberalen wählen Marcel Hafke wieder und klagen über Image-Probleme.

Wuppertal. "Wir sind in Wuppertal gut aufgestellt - aber in Bund und Land ist noch Luft nach oben." So betont selbstbewusst diese Aussage des wiedergewählten FDP-Kreisvorsitzenden Marcel Hafke auch daher kommt - bei ihrem Parteitag am Wochenende zeigten sich Wuppertals Liberale empfindlich für den aktuellen Abwärtssog der Bundespartei.

So sorgte das derzeitige bundesweite Reizthema der Mehrwertsteuer-Senkung für Hotelübernachtungen für Diskussionen bei den Anwesenden. Ratsherr Manfred Todtenhausen etwa sprach vom derzeitigen "Spießrutenlauf", dem bekennende Liberale derzeit auf Wuppertals Straßen ausgesetzt seien. Ingrid Pfeiffer, einstige OB-Kandidatin, referierte dagegen ein bedrückendes Infostand-Erlebnis: "Sie sind von der FDP - dann kann ich Ihnen nicht die Hand geben", habe ein Bürger zu ihr gesagt. "Das muss uns zu denken geben", rief sie ihren Parteifreunden zu.

Weniger trübsinnig fiel bei diesen der Blick auf die Wuppertaler Situation aus. Beifall gab es für die Arbeit der Ratsfraktion, deren Vorsitzender Jörn Suika auch ein heftig beklatschtes Bekenntnis zum Sparpaket abgab: "Wir müssen viele Dinge tun, die weh tun." Auf Nachfrage sagte Marcel Hafke allerdings, gespart werden sollten zunächst einmal nur die 44 Millionen Euro, die verwaltungsintern wegfallen sollen. Schauspielhaus-Schließung, Streichungen im Sozialbereich? "Nicht unbedingt", so Hafke. In diesen umstrittenen Bereichen setzt er für die FDP lieber auf mehr Sponsoren- und Bürgerengagement. So sehr wehtun wollen die Liberalen dem Bürger dann doch nicht - im Landtags-Wahljahr 2010.