Jubiläum Feuchter-Stiftung öffnet Türen zum 50-jährigen Bestehen
Uellendahl. · Das Pflegeheim am Westfalenweg stellte sich am Freitag vor und gab einen Ausblick auf die Umbaupläne.
„Ich möchte den alten Leuten dieser Stadt, in der ich 40 Jahre gelebt habe, eine Freude machen“, sagte 1965 Dr. Heinrich Feuchter, der ehemalige technische Direktor des Unternehmens Vorwerk & Sohn, anlässlich seines 85. Geburtstages und ließ den Worten großzügige Taten folgen. Zwei Millionen D-Mark stiftete der gebürtige Schwabe zur Errichtung eines Altenheimes, das in Barmen gebaut werden sollte. Vier Jahre später wurde es eingeweiht. Allerdings nicht in Barmen, sondern am feinen Westfalenweg in Elberfeld. Dort wurde am Freitag das inzwischen 50-jährige Bestehen gefeiert.
Der Vorsitzende der Heinrich-Feuchter-Stiftung, Gerd Spiecker, ließ in seiner Ansprache noch einmal die fünf Jahrzehnte Revue passieren und wies dabei auf die vielen Verbesserungen hin, wie beispielsweise die Umwandlung von einem Alten- in ein leistungsfähiges Pflegeheim, auf die Installierung von Betreutem Wohnen oder auch des „Feuchter-Mobils“, das Pflege vor Ort, nämlich in den Wohnungen der Seniorinnen und Senioren, leistet.
Die Besucher zeigen sich
von den Räumen beeindruckt
Im absoluten Vordergrund steht das Prinzip „Wohlfühlen am Lebensabend“, und wie das in der Praxis aussieht, das konnten die Interessierten am Tag der offenen Tür bei Führungen unter der Regie der Pflegedienstleiter Yvonne Lesina und Christian Gehring erfahren. So öffnete das Ehepaar Brigitte (83) und Gerd Fox (92) zur mit eigenen Möbeln ausgestatteten Wohnung die Tür für die Besuchergruppe und äußerte sich sehr zufrieden über die zweieinhalb Jahre, die sie bislang am Westfalenweg im betreuten Wohnen verlebt haben. „Kleinigkeiten und das Frühstück bereite ich noch selbst vor. Ansonsten gehen wir auch schon mal essen“, so die rüstige Seniorin. Schließlich steht im großzügigen Areal auch ein Restaurant und Café zur Verfügung.
„Was man hier so sieht, ist alles sehr schön“, fasste Besucherin Roswitha Zenken ihre Eindrücke zusammen und sagte, dass sie am Westfalenweg gegenüber wohnt. „Wenn ich mal zur Feuchter-Stiftung ziehen sollte, kann ich in meiner gewohnten Umgebung bleiben.“
„Ich wohne hier seit 17 Jahren in meinem Bungalow“, sagte Edeltrud Kehrmann. „Es gibt mir Sicherheit, dass ich nur zu telefonieren brauche, wenn ich Hilfe benötige.“
Willy Stöwer hörte und sah ebenfalls sehr interessiert zu. Er war mit seinem Sohn Uwe zum Tag der offenen Tür gekommen und berichtete: „Ich habe mir schon verschiedene Einrichtungen dieser Art angesehen und habe hier den besten Eindruck. Hoffen wir, dass es klappt.“ Allerdings müssen die interessierten Senioren für die unterschiedlichen Wohnbereiche der Stiftung schon Wartezeiten von einem Jahr und mehr in Kauf nehmen, wie Geschäftsführer Thomas Kirst erklärt. „Wir haben eine Auslastung von 100 Prozent.“ Deshalb plane man auch eine Erweiterungen. Die Pläne dazu wurden ebenfalls vorgestellt. So sollen an der Hans-Böckler-Straße die Häuser 210 und 212 abgerissen werden und an deren Stelle ein Multifunktionshaus mit Begegnungsraum und zwei ambulant betreute Pflege-Wohngemeinschaften mit je zwölf Plätzen geschaffen werden. Oben auf dem Gebäude soll ein Raum für eine Tagespflegeeinrichtung entstehen. Auch für das Betreute Wohnen ist ein neues Gebäude geplant mit zehn Zweizimmer-Wohnungen zu etwa 60 Quadratmetern mit Balkon oder Terrasse. Sicher auch ein Grund, weshalb der Wupperchor bei der stimmungsvollen Feier im Festzelt offensichtlich Anlass hatte, stimmgewaltig „Hallelujah“ anzustimmen.