Bildung GEW: Personalmangel an Wuppertaler Schulen weitet sich aus

Wuppertal · Bis zu 25 Prozent unbesetzte Stellen.

GEW: Personalmangel an Wuppertaler Schulen weitet sich aus​
Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft in Wuppertal (GEW) beklagt die prekäre Personalsituation an Wuppertaler Grundschulen. Bis zu 25 Prozent der Stellen seien unbesetzt. Hinzu komme, dass an rund der Hälfte der Schulen bis zu zehn Vertretungskräfte ohne abgeschlossene Lehramtsausbildung tätig seien. Da diese außerdem nur befristet angestellt seien, gebe es immer wieder Wechsel und Unterbrechungen, so die GEW.

Da auch mehrere Programme des Schulministeriums ausgelaufen seien, könnten viele Vertretungskräfte außerdem gar nicht mehr weiterbeschäftigt werden, weil dafür kein Geld zur Verfügung stehe. „Wie das im neuen Schuljahr weitergehen soll, ist mir ein Rätsel. An den Grundschulen wird es 15 zusätzliche Eingangsklassen zum Schulbeginn 2024 geben, die brauchen 15 Klassenlehrer. Doch Wuppertal darf keine neuen Lehrkräfte einstellen, weil es in anderen Regionen noch dramatischer aussieht. Dabei fehlen jetzt schon mehr als 50 Vollzeitkräfte“, so Richard Voß vom Leitungsteam der GEW Wuppertal. Die Gewerkschaft fordert daher, dass gerade vor dem Hintergrund des neu ermittelten Sozialindex die Praxis des einfachen Zählens von leer gelaufenen Stellen überdacht werden müsse. Die Wuppertaler Grundschulen gehörten zu über 60 Prozent zu den als „besonders belastet“ geltenden Systemen. Dies müsse sich noch mehr in der Stellenzuweisung widerspiegeln.

Hinzu komme, dass auch die dringend notwendige Schulsozialarbeit wegzubrechen drohe. Grund dafür sei, dass das Land die Finanzierung entgegen allen Versprechungen insgesamt nur bis 2025 angelegt habe und die Mittel immer befristet für ein Jahr zuweise. In der Folge müssten Beschäftigte jedes Jahr aufs Neue um ihre Weiterbeschäftigung bangen und sich neue Arbeitsplätze suchen. Da die Finanzierung durch das Land darüber hinaus auch nicht kostendeckend sei, würden sich die Träger, die die Schulsozialarbeit organisieren, mehr und mehr zurückziehen, sodass die Schulsozialarbeit insgesamt in Gefahr sei. Von den einmal gut 60 Schulsozialarbeitskräften an den Wuppertaler Schulen seien deshalb gerade mal 38 übrig geblieben und eine weitere Halbierung drohe. „Statt Versprechungen wollen wir endlich Taten sehen“, so die GEW.

(Red)