Ökologie Gibt es in Wuppertal-Vohwinkel ein „Schlachtfest“ an Bäumen?

Wuppertal · Ein WZ-Leser beklagt Fällungen unter anderem an der Ittertaler Straße. Die Autobahn GmbH baut neue Lärmschutzwände.

Ist das alles rechtens? Ingmar Hansen hat da angesichts des Ausmaßes der Fällungen an der Ittertaler Straße so seine Zweifel.

Foto: Andreas Fischer

Als er auf der A46 an der Ittertaler Straße vorbeifährt, sieht Ingmar Hansen ein Bild, das er in den vergangenen Jahren schon zu oft gesehen hat: Kahlschlag dort, wo vorher zahlreiche Bäume gestanden haben. „An der Ittertaler Straße oberhalb der A46 wurden Unmengen an Bäumen gefällt, ähnlich wie in den vergangenen Jahren entlang der A46 in Barmen“, schreibt er daraufhin an die WZ und erhofft sich Aufklärung über die Gründe. „Wie kann es zu Abholzungen in diesem Maße kommen?“, fragt sich Hansen und gibt zu: „Es tut mir in der Seele weh.“

Nach seiner Meinung handelt es sich um einen „Paradigmenwechsel in der Strategie der Autobahn GmbH beziehungsweise von Straßen NRW“. Aller Bewuchs werde massiv zurückgedrängt. In den vergangenen Jahren seien „Tausende oder gar Hunderttausende Bäume“, gefällt worden, berichtet Hansen im Gespräch mit der WZ.

Dass die Fällungen an der Ittertaler Straße in die Zuständigkeit der Autobahn GmbH fallen, bestätigt Sprecherin Jasmina Matera von der Niederlassung Rheinland. „In einigen Bereichen waren Bäume nicht mehr standsicher und mussten entnommen werden. Diese wurden im Rahmen der üblichen Gehölzpflege, die wir zwischen Oktober und Februar an unseren Autobahnen durchführen, entfernt“, begründet sie die Maßnahme. Zudem gebe es einen weiteren Grund für die Fällungen in diesem Bereich.

„Wir werden dort an der A46 in Fahrtrichtung Düsseldorf Lärmschutzwände errichten“, erklärt Jasmina Matera. „Dafür mussten wir den Bereich neben der Fahrbahn zugänglich machen, unter anderem damit wir Erkundungsbohrungen durchführen können.“ Auf der Grundlage dieser Bodenuntersuchungen baut die Autobahn GmbH die neuen Lärmschutzwände. „Die circa sieben Meter hohen Wände werden den Anwohnerinnen und Anwohnern sehr guten Schutz vor den Verkehrsgeräuschen der A46 bieten.“

Doch das Grün soll an dieser Stelle nicht für immer verschwinden. „Wenn die Lärmschutzwände errichtet worden sind, werden wir vor Ort Ersatzpflanzungen vornehmen“, kündigt Jasmina Matera an. Als rechtliche Grundlage für die Fällungen „dient uns immer das Bundesfernstraßengesetz und in diesem Fall auch die Planfeststellung, also unser Baurecht, welches Fällungen zum Zweck des Ausbaus der A46 zwischen Haan-Ost und dem Sonnborner Kreuz vorsieht“.

Die Begründung der Autobahn GmbH für die Fällungen an der Ittertaler Straße kann Ingmar Hansen teilweise verstehen. „Die Anwohner müssen vor Lärm geschützt werden.“ Dennoch bleibe bei ihm der allgemeine Eindruck, dass die Abholzungen in vielen Fällen „eher Schlachtfesten gleichkommen. Und davon gab es und gibt es viele überall im ganzen Lande.“