Grauer Markt in Wuppertal: Mehr Geld für Putzfrauen
Grauer Markt in Wuppertal. Tarifvertrag soll für Gerechtigkeit sorgen.
Wuppertal. Haushaltshilfen in Wuppertal sollen künftig besser bezahlt und abgesichert werden. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) fordert mehr Rechte für Angestellte in Privathaushalten. Bisher scheint die Lage laut NGG katastrophal. Demnach verdienten Haushaltshilfen oft nur fünf Euro die Stunde.
„Wir haben es bei den Putz-, Küchen- und Gartenhelfern auch in Wuppertal ganz klar mit einem grauen Arbeitsmarkt zu tun. Lohnfortzahlungen im Krankheitsfall, Absicherung bei Unfällen, Urlaubsanspruch und Tariflöhne sind da eher die Ausnahme als die Regel“, sagt Dieter Schormann, Geschäftsführer der NGG in Wuppertal.
Er schätzt, dass deutlich weniger als zehn Prozent der Hausangestellten in Wuppertal in regulären Beschäftigungsverhältnissen arbeiten. Meist seien sie noch nicht einmal angemeldet und arbeiteten zu Niedriglöhnen. „Häufig handelt es sich um Flüchtlinge aus Krisengebieten, die keine Papiere haben.“ Die Dunkelziffer sei allerdings enorm, da diese illegalen Zuwanderer in keiner Statistik erfasst würden.
Der NGG-Geschäftsführer fordert daher einen Tarifvertrag für Beschäftigte in Privathaushalten mit einem Mindest-Stundenlohn von 8,72 Euro als Einstiegsgehalt. Schließlich managten Haushaltshilfen oftmals den gesamten Alltag, seien als Babysitter, Köchin und Reinigungskraft in einer Person tätig. Ein Tarifvertrag sei daher die Grundlage und der richtige Weg für eine faire Bezahlung, meint Schormann.
Schormanns Appell an die privaten Haushalte in Wuppertal: Den Haushaltshilfen sollten mindestens Tariflöhne gezahlt und diese angemeldet werden. „Was wir hier allerdings als Absicherung für die Beschäftigten dringend brauchen, ist eine Sozialversicherungspflicht ab dem ersten Euro. Wir müssen auch bei uns vor Ort für faire und gute Arbeitsbedingungen sorgen“, fordert der NGG-Geschäftsführer.
Konkrete Zahlen kann die Agentur für Arbeit Wuppertal nicht liefern. Die Zahl der registrierten Haushaltshilfen sei in der Stadt jedoch sehr niedrig, heißt es.
Auch die Arbeitsagentur vermutet eine große Dunkelziffer, will diese aber gegenüber der WZ nicht offiziell bestätigen.