Tierwelt Grüner Zoo Wuppertal: Auswilderung der stark gefährdeten Moorea-Baumschnecke

Wuppertal · Im Grünen Zoo Wuppertal wird eine ganz besondere Schneckenart gezüchtet: die Moorea-Baumschnecke, die in der Natur durch von Menschen eingeführte Raubschnecken ausgerottet wurde.

Foto: Grüner Zoo Wuppertal

Aktuell werden 603 Moorea-Baumschnecken aus dem Grünen Zoo in ihrem natürlichen Lebensraum in Französisch-Polynesien ausgewildert – ein großer Erfolg für den Artenschutz. Das teilte der Grüne Zoo nun in den Sozialen Medien mit.

Im vergangenen Jahr erhielt der Grüne Zoo aus dem Zoo Schwerin 496 Exemplare dieser ursprünglich auf der Pazifik-Insel Moorea heimischen Baumschneckenart. Mittlerweile konnte der Zoo zahlreiche Nachzuchten verzeichnen, sodass die Gruppe auf 1035 Individuen anwuchs. Der Zoo freue sich sehr, nun Exemplare für ein Auswilderungsprojekt zur Verfügung stellen zu können und auf diese Weise einen bedeutenden Beitrag zum Artenschutz zu leisten.

Vor der Auswilderung wurden exemplarisch 40 Individuen der Baumschnecken-Gruppe auf Infektionserreger untersucht. Anfang vergangener Woche wurden die 603 Schnecken dann in den Zoo Schwerin gebracht, von wo aus das Auswilderungsprojekt startete. Auch der London Zoo und der Artis Zoo Amsterdam haben Moorea-Baumschnecken, Weiße Baumschnecken sowie Polynesische Baumschnecken für das Projekt zur Verfügung gestellt, das vom ZSL London Zoo koordiniert wird. Auch das Europäische Ex-Situ-Programm (EEP), das die Zucht und Haltung in Europa koordiniert, wird vom Zoo London geführt.

Am 10. September reisten die Baumschnecken auf die Insel Tahiti, wo sie am nächsten Morgen wohlbehalten eintrafen und zunächst einmal mit Futter versorgt wurden. Zwischen dem 16. und 24. September wird dann die Auswilderung auf der Insel Moorea, die sich direkt neben Tahiti im Südpazifik befindet, stattfinden. Insgesamt ist geplant, 5631 Baumschnecken aus zwölf Arten auszuwildern.

Eine Auswilderung ergibt demnach nur Sinn, wenn auch sicherer Lebensraum vorhanden ist. Auf der Insel Moorea gibt es mittlerweile große raubschneckenfreie Gebiete, die eine Wiederansiedlung verschiedener Baumschneckenarten ermöglichen.

Das Auswilderungsprojekt wird wissenschaftlich begleitet. Um Aufschluss über den Erfolg des Projektes zu erhalten, wurden die Schneckenhäuser jeder einzelnen Baumschnecke zuvor mit Neonfarbe markiert. Auf diese Weise können die ausgewilderten Exemplare leicht identifiziert und gezählt werden.

Im Grünen Zoo Wuppertal wird die Zucht der Moorea-Baumschnecken fortgesetzt, um die Reservepopulation in menschlicher Obhut weiter zu stärken und in Zukunft erneut Schnecken für das Auswilderungsprojekt, das vom Grünen Zoo auch finanziell unterstützt wird, zur Verfügung stellen zu können. Der Großteil der Tiere wird hinter den Kulissen in speziellen Zuchtterrarien gehalten. Eine kleine Gruppe ist aber auch im Terrarium des Grünen Zoos für Zoogäste zu sehen.

(Red)