Wuppertal Historische Schwebebahn: Ein Wagen der Reihe um 1900 soll es sein

Dominik Korthaus will erneut einen Teil einer alten Schwebebahn zurück nach Wuppertal holen. Dafür sucht er jetzt noch Sponsoren.

Foto: Korthaus

Wuppertal. Dominik Korthaus will es wissen. Nachdem sein Plan, eine alte Schwebebahn von einem Solinger Privatbesitzer zu kaufen, gescheitert ist, machte er sich voller Hoffnung erneut in ganz Deutschland auf die Suche. Mit Erfolg. Denn jetzt wurde er in einem Hannoveraner Museum fündig. „Ich bin zusammen mit Klaus Stein hochgefahren und war sofort begeistert von der Bahn“, berichtet der 20-Jährige vom ersten Kontakt mit dem um 1900 erbauten Schätzchen. Damit ist die historische Bahn sogar noch 50 Jahre älter als das ursprünglich anvisierte Solinger Objekt.

Foto: Klaus Stein

Die dunkelrote Bahn mit der Nummer 15 aus der Wagenreihe um 1900 ist dem Alter entsprechend stark verrostet und verstaubt, sprüht dafür jedoch vor nostalgischem Charme. Genau genommen handelt es sich um keine ganze Bahn, sondern lediglich um ein verlängertes Stück des Fahrerhauses, also etwa einem Viertel einer kompletten Wagenlänge. „Warum es sich nur um den vorderen Teil handelt, konnte mir der Museumsvertreter leider nicht sagen“, sagt Korthaus. Er selbst kann auch nur darüber spekulieren, ob die Bahn irgendwann beschädigt worden oder durchgerostet ist. Möglicherweise wurde die Bahn aber auch aus Transportgründen durchgeschnitten.

2000 Euro soll das Wuppertaler Urgestein kosten. Eine Kaufzusage gibt es bereits. „Jetzt gilt es genügend Geld zu sammeln, nicht nur für den Kaufpreis, sondern auch für die Transport-, Lager- und Renovierungskosten“, erklärt Korthaus. Der 20-Jährige will zur Akquise der Kosten zweigleisig fahren. So sollen zum einen über ein Spendenkonto sowie über befreundete Vereine Geld direkt gesammelt und zum anderen Unternehmen gefunden werden, die das spektakuläre Rückholprojekt durch vergünstigte Transport- und Lagerkosten unterstützen.

So ist vor allem die Rückführung des 2,5 Tonnen schweren Teilwagens aus Hannover eine äußerst aufwendige Angelegenheit. Die notwendigen Restaurierungsarbeiten — natürlich ohne den historischen Wert der Bahn zu gefährden — will Korthaus zusammen mit einigen Freunden selbst in die Hand nehmen und hat sich dazu bereits von Mitgliedern der Bergischen Museumsbahnen mit einer To-Do-Liste beraten lassen.

Wenn alles fertig ist, soll das rote Schätzchen dem Schwebebahn-Museum zur Verfügung gestellt werden und dort hoffentlich seinen endgültigen Ruhestand genießen können.