Insolvenz: Cinema schon wieder am Ende?
Fehlende Förderung und chronischer Besucherschwund haben das Kino an der Berliner Straße schon kurz nach dem Neustart in den Ruin getrieben.
Wuppertal. Zoltan Paul, Chef der Atoll-Programmkinokette, weiß natürlich, dass die Hoffnung zuletzt stirbt. Doch wirklich überzeugend klingt es nicht, wenn der Schauspieler mit der Leidenschaft zum gehobenen Film versichert, dass im Cinema erst einmal weiter Kino gemacht wird und dass auch der geplante Opernsommer mit Fernsehproduktionen berühmter Opernaufführungen wie geplant über die Leinwand flimmern soll.
Paul hat sich bei seinem Wuppertaler Engagement in mehrfacher Hinsicht verkalkuliert. "Die Lage ist tödlich für ein Programmkino. Das habe ich unterschätzt", sagt der Unternehmer zum Standort Berliner Straße. Angestellte berichten, dass sich kaum jemand in die Spätvorstellungen traue. In Elberfeld hätte man das Dreifache an Besuchern, wird gemutmaßt.
Paul hatte nach Auslaufen des Pachtvertrags im Januar das Cinetal von Kinobetreiber Detlef Bell (Cinemaxx) übernommen und unter dem Namen Cinema neu aufgestellt. Erklärtes Ziel Pauls damals: 60 000 Besucher im Jahr.