Schüler fordern ihre Chance

Seit einem Jahr findet Unterricht in einem Container statt, der im Sommer brütend heiß wird, im Winter oft nur Gradzahlen unwesentlich oberhalb der Außentemperatur erreicht. Nach Unterrichtsausfall an der Rödiger Straße ergreift die Klasse 9c die Initiative.

Wuppertal. Hilferuf an der Hauptschule Barmen-Rott: "Wenn es nur 20 Stunden Unterricht in der Woche gibt, wie sollen wir da etwas lernen? Ob das die richtige Vorbereitung für die Zentralprüfung im nächsten Frühjahr sein kann?" Die Schüler der Klasse 9c formulieren ihren Unmut deutlich.

Selbstbewusst stehen sie vor ihrer Container-Klasse, machen klar, dass sie etwas lernen und auch etwas dafür tun - und dass sie ihre Chancen nutzen wollen. 15 und 16 Jahre alt sind die Jugendlichen - und sie haben begriffen, dass es um sie geht. Für ihre Zukunft fordern sie die Hilfe ein, die ihnen zusteht.

Alles Wünsche, bei deren Verwirklichung die Schüler irgendwann einmal nach ihren Noten befragt werden. Die fallen dann in einigen Fächern mit der Halbjahresnote eher schlecht aus, weil es wegen des Unterrichtsausfalls keine Chance zur Besserung mehr gab.

Dazu kommt die räumliche Situation: Seit einem Jahr findet Unterricht in einem Container statt, der im Sommer brütend heiß wird, im Winter oft nur Gradzahlen unwesentlich oberhalb der Außentemperatur erreicht - vor allem montags.

Die Container mussten her, als vor etwa einem Jahr Asbest und Schimmel im Gebäude gefunden, drei Räume geschlossen wurden. Noch schlimmer ist die Wasserversorgung in dem Container. Dafür gibt es einen 20-Liter-Kanister. Den aufzufüllen, fordert schon den ganzen Mann. Nicht nur wegen des Gewichts. Der Kanister passt eigentlich auch in kein normales Wasserbecken unter einen normalen Wasserhahn. Dafür ist das Gerät schlicht zu groß.

Gehört haben die Schüler viel über geplante Verbesserungen an den Schulen. An ihrer Einrichtung, da sind sie sicher, ist davon aber nicht viel zu sehen. Die zentrale Prüfung im nächsten Jahr steht trotzdem an.