Mirke Jetzt geht es los am Bahnhof Mirke
Förderverein berichtet über die Utopiastadt-Projekte. Neues Grundstück soll gekauft werden.
Mirke. „Eins, zwei, drei...sieben Euro!“, die Mitglieder von Utopiastadt zählen laut mit, als die Mütze von Vorstandsmitglied David J. Becher durch ihre Reihen im Café Hutmacher geht. „Sieben Euro brauchen wir noch“, hatte Oliver Franke gesagt, „dann sind wir genau auf 17 000 Euro.“ Vor dem Start der Mitgliederversammlung des Vereins hatten noch einige Gäste die Ein-Quadratmeter-Aktion unterstützt, die vor kurzem angelaufen ist. „Wir kaufen uns die Stadt zurück“ steht über der Aktion. Und sie zielt auf die Pläne des Vereins mit dem um den Bahnhof liegenden Gelände.
Die 60 000 Quadratmeter gehören der ehemaligen Bahntochter Aurelis. Utopiastadt würde es gerne für eine Erweiterung des Projekts nutzen. Utopiastadt Campus nennt der Verein Gelände und mögliche Nutzung. „Wir wissen, dass wir die Millionen für den Kauf nicht zusammenbekommen“, sagt Franke. „Aber sechsstellig können wir schon werden.“
Was Utopiastadt aber gerne kaufen würde, ist der Grund, auf dem die Schwebebahn Nummer 7 an der Trasse aufgestellt werden und die ein Infozentrum zu Projekt und Region beherbergen soll. Wenn alles nach Plan geht, wird das Mitte Juni sein. Und auch über die alte Gepäckabfertigung würde man gerne mit Aurelis sprechen. Dorthin soll die Werkstatt aus dem Bahnhofsgebäude ziehen. Außerdem soll die Ein-Quadratmeter-Aktion dem Verein mehr Gewicht geben, wenn er mit der Stadt oder möglichen Fördermittelgebern verhandelt, um Lösungsmöglichkeiten für das Gelände zu finden.
Vorschläge, was man neben den jetzigen Aktivitäten wie etwa dem Gärtnern oder dem Supa Golf noch machen kann, werden gerne gesammelt.
Dass es mit Fördermitteln durchaus klappen kann, zeigt die Sanierung des Bahnhofs selbst, mit der es in diesem Jahr losgehen soll. „Es gibt Fördermittel vom Land, die Finanzierung ist gesichert“, sagt Christian Hampe, der Dritte im Gemeinschaftsvorstand. Das Ganze hat einen Umfang von 3,5 Millionen Euro. Hampe: „Es fehlen nur noch wenige Details. Wir sind kurz davor, den Bauantrag zu stellen.“ Zehn Prozent muss der Verein bei der Sanierung aus Eigenmitteln stemmen.
Ein möglichst großer Anteil davon soll aus Eigenleistung bestehen. Malerarbeiten, so Hampe, seien dafür geeignet, einfachere Elektroarbeiten, Abrissarbeiten, wenn eine Wand rauskommt oder altes Dämmmaterial weg muss. Dafür bekommt jeder, der mitmacht, einen Utopia-Pass. Darin wird geleistete Arbeit dokumentiert und vom Verein bestätigt. 15 Euro pro Mensch und Stunde werden Utopiastadt angerechnet. „Das ist bares Geld“, sagt Hampe dazu. 1000 Arbeitsstunden hält man für möglich, was Utopiastadt also mit 150 000 Euro angerechnet werden würde.
Was die Werkstatt in der Gepäckabfertigung angeht, soll es am ersten Samstag im Juni vor Ort einen Workshop mit allen Interessierten geben. Was da alles passieren soll und wie man folglich mit dem Ausbau verfahren sollte? Utopiastadt ist es wichtig, dass auch hier die Ideen von denen ausgehen, die etwas machen wollen, dass nichts einfach vorgesetzt wird.