Das Baustellenende naht Kanalarbeiten am Ludgerweg in Wuppertal sollen im Sommer abgeschlossen werden

Wuppertal · Ein Ende in Sicht ist bei der WSW-Kanalbaustelle am Ludgerweg. Die seit Ende 2023 laufenden Arbeiten sollen laut den Stadtwerken bis Anfang Juli abgeschlossen sein.

Foto: dpa/Stefan Sauer

Aufgrund von Schwierigkeiten mit dem Baugrund hatten sie sich um einige Monate verzögert. Es handelt sich um eine der aufwendigsten WSW-Maßnahmen im Stadtteil. Mit dem dritten Bauabschnitt des großangelegten Entwässerungsprojekts sollen klärpflichtige Niederschläge künftig nicht mehr in den Bremkampbach eingeleitet werden, sondern in das vor einigen Jahren errichtete Regenrückhaltebecken Vohwinkel-Süd im Bereich der Straße Zur Linden. Dafür muss unter anderem ein 300 Meter langer Regenwasserkanal angelegt werden. Außerdem ist ein Austausch der alten und zu engen Rohrsysteme notwendig. In die Baumaßnahme wird mit über einer Million Euro kräftig investiert. Dadurch soll es mehr Schutz gegen Überschwemmungen bei Starkregenereignissen geben. Die Arbeiten werden daher grundsätzlich von Politik und Anwohnern begrüßt. Gleichwohl gibt es an der konkreten Ausführung Kritik.

Das betrifft eine Umleitung für Fußgänger im Bereich der Einmündung zum Aufgang Neulandweg. Aufgrund der Baustelle und einer damit verbundenen Fahrbahnverengung ist der Bürgersteig hier für den Autoverkehr freigegeben. Deshalb müssen Fußgänger für eine kurze Strecke von rund 20 Metern einen langen Umweg über mehrere Treppenabsätze nehmen. Da der Aufgang wegen der Bauarbeiten über ein Jahr gesperrt war, sind die Stufen zudem mit Moos überzogen, und der Fußweg verfügt über keine Beleuchtung. „Hier muss dringend Abhilfe geschaffen werden“, findet Henrike Malangeri, Vorsitzende der Siedlergemeinschaft Bremkamp. Ähnlich sieht es Bezirksbürgermeister Georg Brodmann (SPD). Auch er habe sich schon über die lange Umleitung geärgert. „Für dieses relativ kurze, im Bau befindliche Straßenstück wünsche ich mir für Fußgänger eine akzeptablere und barrierefreie, sprich kürzere Wegelösung“, so Brodmann.

Zumindest bezüglich der fehlenden Beleuchtung soll es nun zeitnah eine Lösung geben. „Unsere Bauleitung berät sich mit der Baufirma, wie die Situation provisorisch verbessert werden kann“, sagt WSW-Projektleiter Carl Bernhard Düsterloh. Die Engstelle werde nur noch knapp zwei Wochen bestehen, danach könne der Bürgersteig wieder wie gewohnt benutzt werden. „Zurzeit wird der Schacht für die Richtungsänderung in Richtung Neulandweg gebaut. Wenn der neue Regenwasserkanal dort angeschlossen wurde, müssen noch zirka 50 Meter Regenwasserkanal bis zur Hausnummer 26 erstellt werden. Abschließend werden Straßenoberfläche und Gehwege in Absprache mit der Stadt wiederhergestellt“, erläutert Carl Bernhard Düsterloh den aktuellen Sachstand.

Freude über in Aussicht
stehende Vollendung

Die Siedlergemeinschaft sieht die zeitliche Perspektive positiv. „Wir freuen uns, dass sich dieses wichtige Projekt auf der Zielgeraden befindet“, sagt Henrike Malangeri. Die Treppe müsse aber nach Abschluss der Arbeiten gereinigt und mit einer ausreichenden Beleuchtung versehen werden.

Zur Fertigstellung der Maßnahme soll der Parkbuchtenbereich gegenüber den Hausnummern 17 bis 19a wiederhergestellt und auf die Häuserseite verlegt werden. Dadurch soll der Kurvenbereich entschärft werden. Zudem gibt es Pläne, den Ludgerweg in eine Fahrradstraße umzuwandeln. Dort hätte dann der Radverkehr Vorrang und dürfte nicht mehr überholt werden.

Im Rahmen des vierten WSW-Bauabschnitts gehen die Kanalarbeiten zu einem späteren Zeitpunkt am Neulandweg weiter. Hier werden zwischen den Hausnummern 1 und 25 ebenfalls neue Schmutz- und Regenwasserkanäle gebaut.