SPD und CDU wollten Antrag der Grünen nicht beraten Kein freier Eintritt in die Schwimmoper in den Ferien
Elberfeld · Die Grünen wollten einen Dringlichkeitsantrag in die BV Elberfeld einbringen, um Kindern und Jugendlichen in den Ferien kostenfreies Schwimmen anzubieten. Das scheiterte an SPD und CDU.
Auf Betreiben der Grünen wird in der aktuellen Sitzungsrunde der Bezirksvertretungen ein Dringlichkeitsantrag eingebracht, um Kindern und Jugendlichen bis 14 Jahren mit Freien Mitteln der Bezirksvertretungen während der Ferien freien Eintritt in die Schwimm- und Freibäder zu ermöglichen. Im Falle Elberfelds wäre es um 2000 Euro für Eintrittskarten in die Schwimmoper gegangen.
In der jüngsten Sitzung der BV Elberfeld wurde der Antrag allerdings gar nicht zugelassen. Die Grünen wollten nach eigenem Bekunden ein Zeichen setzen und von der Pandemie besonders getroffene Kinder und Familien unterstützen. SPD-Fraktionsvorsitzender Soufian Goudi sah aber keinen Dringlichkeitsbedarf, den Punkt so kurzfristig - erst während der Sitzung - auf die Tagesordnung zu lassen. Die Pandemiefolgen seien länger bekannt gewesen, sagte er. Auch CDU-Fraktionsvorsitzender Joachim Knorr sah „Klärungsbedarf“. Am Ende stimmten SPD und CDU dagegen, den Antrag zu behandeln. Mit sieben zu sieben Stimmen und einer Enthaltung wurde er abgelehnt.
Bezirksbürgermeister Thomas Kring (SPD) verwies auf einen Ratsantrag der SPD aus dem vergangenen Sommer, den Eintritt in alle Bäder für Kinder und finanzschwache Familien in den Ferien zu halbieren, der von Schwarz-Grün bis heute auf die lange Bank geschoben werde. Im Nachgang der Sitzung kritisiert er die Grünen für das Vorgehen, ohne vorher die nötigen Verfahrensweisen zu klären, wie die Mittel verteilt und die Eintrittsberechtigungen erhoben werden. Das hätte man in der Tat früher klären müssen, sagte er.
Anke Woelki, Fraktionsvorsitzende der Grünen in der Bezirksvertretung, nennt es „unverständlich“, dass die SPD die Dringlichkeit nicht gesehen habe, den Antrag zu behandeln. Denn die nächste Sitzung der BV findet erst nach den Sommerferien statt - wenn die Kinder also nicht mehr frei haben und viel schwimmen gehen könnten. Sie kritisiert die SPD: „Wo bleibt der soziale Anstrich der SPD? Was bleibt ist, dass die Kinder und Jugendlichen das Nachsehen haben und diese Entscheidung auf ihre Kosten gefällt wurde. Traurig.“ ecr