An 112 Stationen präsentiert Wuppertal seine Kunstszene
Rekordzahl an Teilnehmern im Westen der Stadt. Große Vielfalt am Tag der offenen Ateliers und Werkstätten.
Wuppertal. Die 167 sind komplett — am Wochenende öffnete der zweite Teil der Wuppertaler Kunstszene seine Türen für die WOGA (Wuppertaler offene Galerien und Ateliers). Die Rekordzahl an Teilnehmern in der zehnten Ausgabe der umfänglichen Ausstellung bewies erneut, welch kunstreiche Stadt Wuppertal doch ist. An diesem Wochenende zogen zahlreiche Interessierte durch 112 Stationen im Westen der Stadt: von Elberfeld bis Vohwinkel, von Cronenberg bis Ronsdorf. Dafür kam sogar die Berliner Künstlergemeinschaft „New Factory Berlin“ an den Arrenberg und beteiligte sich unter anderem mit einer Hommage an Tuffi. „Das wurde extra für diese Ausstellung angefertigt“, so Jürgen Raasch. Das Triptychon zeigt den Sprung des Elefanten in knalligen Farben und skurriler Kulisse: Tuffi wird von der Schwebebahn ausgespuckt, die ein stählernes Monster ist.
Neben den Berliner Gästen waren es aber vor allem Wuppertaler selbst, die Kunst präsentierten. So auch Andreas Raschke in seiner Galerie Wittenstein im Elberfelder City-Center. „Wir wollen den Leuten einen Weg zur Kunst ermöglichen.“, so Raschke. Fotos, Zeichnungen, Gemälde und Kollagen sollen dabei einen Schnitt durch die Arbeit der Galerie zeigen. Für Fragen der Besucher standen Raschke und anwesende Künstler bereit — schließlich soll die WOGA auch eine Möglichkeit der Kommunikation zwischen Künstlern und Kunstinteressierten bieten.
Das ging auch bei dem WZ-Fotografen Andreas Fischer, der in seinem Atelier Fotos von Balletttänzerinnen in den Elba-Hallen zeigte. „Ich habe sie in schwarzweiß gedruckt, weil ich zurück zur klassischen Fotografie wollte“, so Fischer. Daneben gewährte er Einblicke in seinen Arbeitsplatz mit Scheinwerfern, Leinwänden, Kameras und heutzutage eben auch mehreren Computern.
Ein Highlight war sicherlich die Ausstellung „Lokstoff“ in den alten Gemäuern des Vohwinkler Bahnhofes. 15 Stundenten der Bergischen Uni zeigten ihre frischen und vielfältigen Werke in der eindrucksvollen Kulisse des verwahrlosten Gebäudes — zwischen abfallender Tapete und bröckelndem Putz. Das beeindruckte auch die Besucher, wie Ulrike Bro: „Ich finde das toll. Hier bekommen junge Künstler in besonderen Räumen die Möglichkeit, ihre Werke auszustellen.“ Und auch Dorothée Reineke findet: „Kunst wird den Besuchern hier toll nah gebracht.“