Galerien und ihre Kunst Friedrich und Ebert zeigt „Ungeheuer der Vernunft“
Bis 22. Mai zeigen die Malerin Olga Pfeffer und der Bildhauer Ralph Hauser ein Wechselspiel ihrer figurativen Arbeiten.
Sich umschlingende Figuren und fantastische Geschöpfe drängen in den Raum. Sie werden von plastischen Tierwesen und menschlichen Figuren willkommen geheißen. Solch märchenhafte Szenen spielen sich derzeit in den Ausstellungsräumen der Wuppertaler Galerie Friedrich und Ebert ab. Seit Samstag wird hier die Ausstellung „Ungeheuer der Vernunft“ gezeigt, die großformatige Papierarbeiten von Olga Pfeffer und Skulpturen von Ralph Hauser präsentiert.
Beide Künstler arbeiten figürlich und ihre farbenfrohen Arbeiten interagieren auf faszinierende Art miteinander. Während die Malerin ihren sich im Tanz oder Kampf windenden Figuren etwas Plastisches einhaucht, haben die Arbeiten von Ralph Hauser, Meisterschüler von Tony Cragg, auch malerische Aspekte. So entsteht ein spannendes Spiel der kraftvollen Figuren und Formen, von dem beide Werksmedien profitieren.
Olga Pfeffer wurde 1974 in Kazan, UdSSR, geboren. Dort studierte sie Malerei am staatlichen Institut und zog dann nach Deutschland, wo sie von 1998 bis 2006 an der FH in Aachen die Klasse Prof. Siegfried Ijewsky besuchte. Heute lebt sie in Köln. Schon als Kind war es ihr Traum, Malerin zu werden. In der Arbeit mit Farbstiften, kombiniert mit Kreide, hat sie ihr optimales Ausdrucksmittel gefunden. „Das liegt mir, das ist meine Natur“, meint sie lächelnd. Inspiriert wurde sie zu ihren märchenhaft wirkenden Figuren durch die Betrachtung alter Gobelins, deren Zerbrechlichkeit sie berührte: „Ich wollte diese Vergänglichkeit zeigen.“ Das Verblassen der Farben hat die Malerin in ihren sanft kolorierten, großformatigen Bildern nachempfunden.
Der Bildhauer Ralph Hauser wurde 1976 in Nürnberg geboren. Nach einer Ausbildung zum Graveur besuchte er die Kunsthochschule Kassel. Von 2003 an studierte er in Berlin und Düsseldorf bei Tony Cragg. Er lebt und arbeitet in Düsseldorf. Für seine figürlichen Objekte nutzt er unterschiedliche Materialien. Hier stellt er hauptsächlich Holzarbeiten aus, die er farblich patiniert. Er verwendet dazu Vollholz, das er mit der Kettensäge bearbeitet. „Wie ein echter Hinterwäldler“, erzählt er lachend. Und dabei muss alles stimmen, denn „Holz hat seinen eigenen Kopf“. Seine rau wirkenden Figuren stellen sowohl Menschen als auch Tiere dar. Dabei bevorzugt er Meeresgeschöpfe wie Seeteufel oder Krebs, aber auch ein geflügelter Luchs ist mit dabei.
Es ist nicht die erste gemeinsame Ausstellung der beiden. Von Anfang an war ihnen klar, dass sich ihre Arbeiten auf ungewöhnliche Weise ergänzen. Das sieht auch Steffen Peter so. Als der Galerist eine Ausstellung mit Hauser plante und dessen Skulptur auf einem Foto vor Pfeffers Gemälde sah, wusste er gleich, dass er beide gemeinsam zeigen möchte. So ist eine äußerst reizvolle Gesamtschau gelungen.
Die Ausstellung ist noch bis zum 22. Mai zu sehen. Kontakt: Friedrich und Ebert, Friedrich-Ebert-Straße 236, jeweils samstags von 12 bis 16 Uhr, sowie nach Vereinbarung per E-Mail an