Stadtsparkasse Besser und transparenter fördern
Beim Jahrestreffen der freien Kultur-Szene ging es um ihre finanzielle Unterstützung.
Kunst und Kultur sind das Lebenselixier einer Gesellschaft. Die alte wie aktuelle Erkenntnis stand im Mittelpunkt des 12. Jahrestreffens der Freien Szene Kunst und Kultur. Zahlreiche Künstler, Kunstinteressierte und Politiker der Stadt kamen am Montagabend in der Zentrale der Stadtsparkasse am Islandufer zusammen. Die Gastgeber nutzten die Gelegenheit, um auf ihr kulturelles Engagement aufmerksam zu machen.
FKK – die Abkürzung war schnell gefunden und regte zum Schmunzeln an. Der Fonds für „Kunst und Kultur in Wuppertal“ soll in Zukunft die Förderung der Stadtsparkasse in diesen Bereichen einfacher und transparenter machen. Das haben sich die Leiterin des Vorstandssekretariats der Sparkasse, Constanze Klee, und Kulturbüroleiterin Bettina Paust für den Fonds auf die Fahnen geschrieben. Sie betonten bei dessen Vorstellung immer wieder, dass dieser noch im „Optimierungsprozess“ stecke, die Resonanz der freien Szene darauf also wichtig sei – alles mit dem Ziel, „die Kulturförderung der Sparkasse weiterzuentwickeln“. Womit auch weitere Förderer gemeint sind. Eine Kannibalisierung anderer Projekte sei dadurch nicht zu befürchten, weil, so Paust, jedes Unternehmen immer schon selbst entscheide, was es fördere. Gemacht ist der Fonds für Künstler, die einen Bezug zur Stadt haben, ein Projekt verfolgen, das eine lokale Wirkung hat, die vielleicht sogar über die Stadtgrenzen hinaus strahlt. Anträge zur Projektförderung können zweimal im Jahr (31. März und 30. September) beim Kulturbüro eingereicht werden, das dafür Formulare im Netz bereitstellt. Inklusive einer Tabelle, mit der eine Finanzplanung dargestellt werden muss. Das Kulturbüro sammelt und sichtet die Anträge, geht diese gemeinsam mit der Sparkasse durch, die dann über die Förderung entscheidet. Ein spezielles Kuratoren- oder Jurorenteam ist nicht vorgesehen. Bis spätestens acht Wochen nach Fristablauf sollen die Antragsteller informiert werden. Genauere Auskünfte bietet das Kulturbüro auf seiner Website sowie an zwei Infotagen am 27. August und 4. September, jeweils ab 17 Uhr an.
Die Versammelten wollten wissen, wie groß der Sparkassen-Fonds sei (Klee: „Das will ich weder nach oben noch nach unten begrenzen.“), ob sie auch Drittmittel einwerben müssten oder eine Hundertprozentförderung erhalten könnten (Paust: „In der Regel ist eine Hundertprozentförderung nur bei kleinen Beträgen möglich.“) oder ob der Fonds die Förderung der Sparkasse in anderen Bereichen einschränke (Klee: „Der Fonds hat keine negativen Einflüsse auf andere Bereiche.“).
Feedback im dynamischen Überarbeitungsprozess erwünscht
Ebenfalls in einem „dynamischen Überarbeitungsprozess“ befindet sich die Förderungsregelung des Kulturbüros, deren aktuellen Entwurf Paust im Anschluss vorstellte – ausdrücklich darauf hinweisend, dass die Ratsgremien noch damit befasst werden (der Kulturausschuss am 11. September) und das Feedback der Betroffenen erwünscht sei. Paust: „Anregungen, die bis 15. August eingehen, sammeln wir und lassen eine Essenz daraus in den Entwurf einfließen.“ 15 Kultureinrichtungen fördere die Stadt aktuell, zirka 70 Projekte kämen jährlich hinzu, die einen Bezug zu Wuppertal haben, wobei eine weitergehende Ausstrahlung erwünscht sei. Die Projekte bilden neuartige Darstellungs- und Vermittlungsformen ab, haben hohes künstlerisches Potential und eine Perspektive auf Weiterentwicklung, sind spartenübergreifend und interdisziplinär, verbessern die kulturelle und gesellschaftliche Vernetzung. Während Vorhaben bis 500 Euro auch künftig jederzeit abgewickelt werden, sollen die darüber Hinausgehenden an die Fristen 31. März und 30. September gebunden werden. Formulare finden sich auf der Website des Kulturbüros.
Aus dem Publikum kamen Fragen nach der Vereinbarkeit von kreativer und damit oft spontaner Arbeit einerseits und Fristen andererseits und nach der Vereinbarkeit der Entwicklung von Projekten über mehrere Jahre und dem Anspruch auf Weiterentwicklung. Der Wuppertaler Bezug der Projekte wollte genauer definiert werden. Außerdem wurde auf die Schwierigkeiten aufmerksam gemacht, die größere Projekte mit mehreren Fördertöpfen und damit mehreren Fristen hätten. Paust versprach Lösungen im Einzelfall. Dem Kulturausschuss wurde empfohlen, weitere Expertisen einzuholen.