Wuppertaler Kultur Bergische Chornacht bietet Gelegenheiten zum Mitsingen
Der Cronenberger Männerchor erwies sich wieder als ausdrucksstarker Gastgeber.
Warum ein Chorkonzert besuchen? Die 5. Bergische Chornacht gab auf diese Frage die passenden Antworten. Mitreißend, vielseitig und herzerwärmend waren die Klänge, die der Cronenberger Männerchor, Veranstalter der Chornacht, und sieben weitere Vokalensembles in der Historischen Stadthalle präsentierten.
Cronenberger Männerchor überzeugt wieder als Gastgeber
Als Schirmherr begrüßte Andreas Mucke 350 Gäste im Großen Saal. Hinter der Chornacht stecke großes ehrenamtliches Engagement, betonte der Oberbürgermeister und bedankte sich bei allen, die „hinter und vor der Bühne aktiv sind“. Für den Cronenberger Männerchor (CMC) sprach Bernd Tigges über den guten Zweck des Sängerfestivals. Bei den vorangegangenen Chornächten, die seit 2011 alle zwei Jahre stattfinden, habe man insgesamt 35 000 Euro eingenommen.
Diesmal gehe der Erlös an den Hospizdienst der Caritas für krebskranke Kinder und an die Evangelische Kirchengemeinde Cronenberg, die Kindern mittelloser Eltern Urlaubsfahrten ermöglicht. Wer also in seiner Geldbörse noch „ein Scheinchen“ fände, sagte Tigges, könne das gerne am Ausgang in die Spendenbox werfen.
Der Gastgeber-Chor zeigte sich auch bei seinem Auftritt von der besten Seite. Unter Leitung von Artur Rivo feierte der CMC „Musik, du heilige Kunst“, wie es in einem der üppig arrangierten Chorlieder hieß. Voll und warm waren die Stimmen, und mühelos gelangen die Ausflüge ins Falsett. „Warum singe ich eigentlich im Chor?“ Die Antwort darauf gab ein Stück von Pro Musica Ronsdorf. Ganz klar: „es packt einen die Euphorie“, wenn man gemeinsam auf der Bühne steht und sich zu einem harmonischen Ganzen vereint – das von Renate Schlomski geleitete Ensemble führte das überzeugend vor.
Zum Abschluss singen alle Chöre und die Besucher gemeinsam
Vitalen Gospel und afrikanische Sounds gab es von den Joyful Voices. Singen, Tanzen, Trommeln – die Sängerinnen und Sänger lockerten die Stimmung schnell. Ein Vorsänger trat an die Bühnenrampe und animierte den Saal zum Mitsingen. Zu Gast aus Solingen waren der Sängerbund Gräfrath und die Chorgemeinschaft Aufderhöhe 1892. Amüsiert lauschte das Publikum dem „Kriminal-Tango“ der Gräfrather, bei dem hohe und tiefe Stimmen effektvoll gegeneinander gesetzt wurden. Die von der Chorgemeinschaft schmissig vorgetragenen Wiener Melodien – gekrönt vom „Radetzky-Marsch“ – ernteten Bravo-Rufe.
Die zweite Konzerthälfte eröffneten die „TonTaler“ – Gewinner des diesjährigen Springmann-Preises. Das 20-köpfige Ensemble brauchte sich hinter den großen Chören nicht zu verstecken. Dirigiert von Simone Bönschen-Müller, kamen Titel von den Toten Hosen, Robbie Williams und John Miles („Music Was My First Love“) fein ausbalanciert daher. Auch der 2016 gegründete Verein 4 Voices Cronenberg stellte sich mit eingängig internationalem Repertoire vor. Gleich zweimal trat die Harmonie vom Hatzfeld auf – zuerst sangen die „Ladies“ und dann die gemischte Formation.
Zum Abschluss kamen alle Chornacht-Teilnehmer zusammen und füllten die Bühne. Bei „Guten Abend, gute Nacht!“ stimmten die gut gelaunten Zuhörer gern mit ein.