Björn Borgmann: Ein Grenzgänger bekennt Farbe
Bildende Kunst: Björn Borgmann stellt in seinen Ölgemälden Kontraste her. Der Wuppertaler Künstler stellt in der Galerie Epikur aus.
Wuppertal. Zwei Soldaten machen sich an einem Flugzeug zu schaffen. Die Szenerie ist nicht genau zu erkennen, doch sie lässt nichts Gutes ahnen. Daneben ranken zarte Blumen.
Der Wuppertaler Künstler Björn Borgmann stellt in seinen Ölgemälden bewusst Kontraste her. Er greift aktuelle Bilder aus den Medien auf und arbeitet sie verfremdet, ja mitunter auch zerfasert und verrätselt als Versatzstücke in seine vielschichtigen Gemälde ein. Seine Werke aus den Jahren 2005 bis 2012 sind bis zum 1. Dezember in einer Ausstellung in der Galerie Epikur zu sehen.
„Es gibt bei mir immer einen Anlass für die Malerei“, erklärt Borgmann. Es ist oftmals eine bestimmte Szene, die im Fernsehen oder in einem Magazin gezeigt wird, die bei ihm hängen bleibt und ihn beschäftigt. Es kann auch ein bestimmtes Wortspiel sein, das anregend wirkt. So kommt es auch, dass der Titel des Gemäldes häufig schon zu Beginn feststeht und daraufhin der Malprozess losgeht, der den Künstler noch viel weiter führt. Mit schnellem, konzentriertem Pinselstrich und kräftiger Farbgebung arbeitet Borgmann. „Mir geht es darum, einen Bildeindruck zu schaffen, der zum Nachdenken anregt“, sagt er. Wie eindrucksvoll ihm das gelingt, ist derzeit in der Galerie Epikur zu studieren.
Auf dem Bild „Mischpoke“ etwa ist eine geheimnisvolle Kiste im Zentrum des Bildes zu sehen. Ist es denn wirklich eine Kiste, und was mag darin sein? Und das, was sich um das Objekt schmiegt oder sie im Würgegriff hält — ist das ein Gewächs oder ein fremdes Wesen? Solche Gedankenspiele lösen die Bilder aus, die stets auch formal überzeugen mit gekonnter Bildaufteilung und intensivem Farbspiel.
Borgmann bewegt sich mit seiner Malerei an der Grenze zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion. In vielen Bildern zeigt er noch deutliche Elemente der figürlichen Darstellung, in einigen verzichtet er darauf und führt die Malerei weit darüber hinaus in die Abstraktion.