Ausstellung Jubiläumsausstellung ein Jahr später

BKG öffnet wieder - aber ohne Fahrstuhl: Studio in der dritten Etage ist nur über Treppe erreichbar.

Frank Ifang freut sich über 115 Jahre BKG - in Katalog und Ausstellung. 

Foto: BKG

Es ist ein Kompromiss, der einen bald einjährigen Stillstand beenden soll. „Wir wollen natürlich den Besuchern gerecht werden“, erklärt Frank Ifang, erster Vorsitzender der Bergischen Kunstgenossenschaft (BKG). Besucher, die diese lange entbehren musste, die nun endlich wieder kommen dürfen. Allerdings dafür einen Treppenanstieg ins dritte Stockwerk bewältigen müssen. Der Fahrstuhl im hinteren Gebäudetrakt des Kolkmannhauses, Hofaue 55, ist seit der Flutnacht im Juli defekt. Ein Kompromiss, damit die Jubiläumsausstellung zum 115-jährigen Bestehen nach neun Monaten Wartezeit am heutigen 25. September, 14 bis 17 Uhr, endlich gezeigt werden kann.

Alle Künstlerinnen und Künstler haben mitgemacht, 27 Bilder und vier Skulpturen (darunter die Arbeit „Ego Steine“ von Gast Frank Breidenbruch), wurden aufgehängt oder aufgestellt. Hinzu noch die Jahresgabe 2020 von Inge Heinicke-Baldauf, eine ironische Collage aus Mundschutzen mit dem Stempel „systemrelevant“. Das 70 Quadratmeter kleine Studio ist an seiner Auslastungsgrenze angelangt. Als „Portfolio dessen, was die BKG ausmacht und woran die Künstler arbeiten, was ihre markanten Werke sind“, beschreibt Ifang die Ausstellung und betont den Gemeinschaftsgedanken der BKG, die den Auftrag habe, aus ihrer Mitte heraus Bildende Kunst in die Welt zu tragen. Außerdem bemühe sie sich, durch Zusammenarbeit mit anderen Vereinigungen diesen Geist weiterzuentwickeln. Viele nationale und internationale Kooperationen seien so über die Jahrzehnte zusammengekommen - mit Polen, Israel, Frankreich, den Niederlanden, zwei BKG-Botschafter kümmern sich intensiv um die Kontaktpflege.

Zuwachs bei Kunstschaffenden und Fördermitgliedern

KH. W. Steckelings’ Fotografien waren die letzten, die im Herbst 2020 angeschaut werden konnten. Im November des letzten Jahres wurde noch die Jahressschau aufgehängt, Anfang 2021 dann die Jubiläumsausstellung. Gesehen hat sie bislang niemand. Auch die neuen Mitglieder konnten sich bislang nicht präsentieren. Dabei sind der BKG sieben Künstlerinnen und Künstler seit Mitte/Ende 2019 beigetreten, außerdem ein Kunstschaffender, der aus dem Ausland zurückgekehrt und wieder eingetreten ist, und zwei junge Künstler, die über das reaktivierte Junge Forum gewonnen werden konnten. Das BKG-Gremium soll Nachwuchskünstler beim Weg ins Berufsleben unterstützen, Gelegenheit zum Netzwerken und zum Austausch mit älteren Künstlern geben. 32 Mitglieder hat die BKG jetzt, in etwa ebenso viele Fördermitglieder kommen nochmal dazu, etwa zehn davon allein in diesem Jahr. „Wir haben wirklich viele Anfragen“, freut sich Ifang und lenkt den Blick in die Zukunft, zur Jahresausstellung 2021, die am 29. November eröffnet werden soll, zur Ausstellung mit Arbeiten von Wil Sensen im Januar/Februar und der Präsentation der Neuen Anfang März. Geplant werden auch BKG-Events mit Diskussionen, Führungen und Atelierbesuchen.

Die BKG hat die Wartezeit genutzt, um ihre Homepage zu überarbeiten, einen Jubiläumskatalog herzustellen, unzählige Gespräche zu führen, „viel im Hintergrund zu machen, damit wir nach der Pandemie wieder loslegen können“. Was eigentlich nach den Sommerferien geschehen sollte. Das Hochwasser brachte zwar keine Wassermassen wie im Vorderhaus, wohl aber einen Stromausfall, der wegen des veralteten Netzes im Haus bis heute nachwirkt. Zum gehandikapten Fahrstuhl kommt ein instabiles Netz. Weshalb die BKG zwar öffnet, aber ohne Vernissage und ohne Finissage. „Wir werden bis zum 14. November jeden Samstag und Sonntag von 14 bis 17 Uhr geöffnet haben, dann am 14., um 14 Uhr, beenden“, sagt Ifang. An der Hofaue und vor der Tür im dritten Stock machen Passantenaufsteller auf die Schau aufmerksam, mehr Werbung wird nicht betrieben.