Kooperation Kunstreise verbindet Wuppertal und Den Haag

Wuppertal · BKG und Pulchri starten eine internationale Künstler-Kooperation.

(v.l.)Frank Ifang unf Harald Nowoczin zeigen das Ausstellungsplakat.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Sie wollen einander kennenlernen, sich austauschen und miteinander arbeiten - über (Staats-)Grenzen hinweg. Den Auftakt sollen zwei Wechselausstellungen machen. Teil eins führte im März letzten Jahres vier Künstler der Bergischen Kunstgenossenschaft (BKG) Wuppertal ins niederländische Den Haag. Teil zwei folgt am kommenden Sonntag: Elf Künstler der niederländischen Kunstsozietät Pulchri stellen in Wuppertal aus. Frank Ifang, BKG-Mitglied, Kulturmanager, Künstler und Initiator der neuen Kooperation: „Ich beschäftige mich schon länger mit verschiedenen Kunst-Projekten und wollte eines mit den Niederlanden starten.“ Und weil er Sebastiaan Spit kannte, der Künstler ist, viele Jahre in Wuppertal gelebt und damals im Vorderhaus des Kolkmannhauses an der Hofaue sein Atelier hatte, wurde aus dem Ansinnen auch Realität.

2017 besprach Ifang erstmals seine Idee mit Spit, traf auf dessen Interesse und Einsatzbereitschaft. Ihr Ansinnen: die beiden altehrwürdigen Künstlervereinigungen BKG (1905) und Pulchri (1842) zueinander bringen, „für Wechselausstellungen und für international gemischte Gruppen, die gemeinsam Projekte erarbeiten“, erinnert sich Ifang. Die Stadt Wuppertal holte er überdies ins Boot, „sie will unser Leuchtturmprojekt unterstützen“. Das habe sie versprochen. Konkrete Aktionen - etwa durch Erstellung eines Katalogs - sind noch Zukunftsthema.

Dafür machten die Künstlervereinigungen „Nägel mit Köpfen“. Im März 2018 zeigten die BKG-Künstler Ifang, Michael Alles, Guido Liken und Leif Skoglöf im Pulchri-Studio in Den Haag gute drei Wochen ihre Bilder. Sie befolgten dabei das Pulchri-Konzept, das Werke in den vier Kategorien - Nahaufnahme, Porträt, Landschaft oder unendlich - vorsah. Schon damals wurden die Vorbereitungen für die Ausstellung der Niederländer in Wuppertal begonnen. „Die zweite Hälfte des Auftaktes für die internationale Kooperation“, sagt Ifang.

Am kommenden Samstag wird das Ergebnis dieser Vorarbeit in den BKG-Räumen im Kolkmannhaus aufgehängt. Bilder von elf Künstlerinnen und Künstlern, die diese zum Thema „Sommerurlaub, Grüße aus ...“ erstellt haben. Für Spit, der der Ausstellungskommission angehört, ist das Thema nur vordergründig der Tatsache geschuldet, dass Den Haag mit Scheveningen beliebte Urlaubsziele sind. Vielmehr gelte es, die Reiselust der Menschen an sich zu ergründen. Gehe es den Menschen eher darum, später über ihre Reise zu berichten, oder gehe es ihnen um die Reise an sich. So oder so seien Reisen heutzutage mit stets steigenden Erwartungen belastet.

Reise-Impressionen auf stille
und entspannte Art

Diesem hektischen Bild der Touristen stellen die Künstler ihre eigenen entgegen. Stille, entspannte Ansichten einer leeren Landstraße, eines Wassergrabens, eines Menschen, der ganz in sein Tun vertieft ist. Zur Vernissage am Sonntag kommen Wuppertals Bürgermeisterin Ursula Schulz und die Kulturreferentin des Konuslats des Königreichs der Niederlande, Lene te Haar. Bis zum 17. Februar ist die Ausstellung terminiert.

Anschließend ist eine Nachlese geplant, werden die Eindrücke der Künstler auf beide Ausstellungen zusammengetragen und ausgewertet, bevor weitere Projekte gestartet werden. BKG-Vorsitzender Harald Nowoczin: „Im Moment lernen wir uns kennen. Später werden wir vielleicht auch Themen vorgeben.“

Die Kooperation mit den Niederlanden ist nicht das einzige internationale Engagement der BKG. Vor allem mit den Partnerstädten Wuppertals ist sie seit vielen Jahren durch Wechselausstellungen verbunden. Neben den „normalen“ Schauen im Kolkmannhaus - das BKG-Jahr 2019 steht, erste Planungen betreffen bereits 2020. „Viele Künstler wollen bei uns ausstellen“, freut sich Nowoczin. Nun auch die aus Den Haag.