Der Mörder ist im Taltontheater immer ganz nah

Im Taltontheater dreht sich das „Mörderkarussell“ rasant.

Foto: TTT

Wuppertal. Dem öden ehelichen Zusammenleben widmet sich die Komödie „Mörderkarussell“ von Sam Bobrick und Ron Clark aus den 70er Jahren, die jetzt im Taltontheater zu sehen ist. Auf der einen Seite steht der Ehemann Paul: ein phantasieloser Gebrauchtwagenhändler, dessen Garderobe nur die Farbe Grau kennt und der im Laufe der Handlung stolz verkündet: „Ich habe mir jetzt diese bunte Krawatte gekauft — gleich fünf Mal!“

Jens Kalkhorst spielt diesen Langweiler mit steifen Gesten, einfältigem Gesichtsausdruck und viel Bemühen um seine geliebte Frau. Arlene hat sich indes den Zahnarzt Mitchell als Liebhaber erkoren, einen Lebemann, der die schönen Seiten des Daseins genießt und hervorragend küsst. Patrick Schiefer überzeugt mit großen Gesten und heißen Liebesbekundungen.

Dazwischen steht Theresia Furth als verwöhnte Arlene, die mit sich nicht viel anzufangen weiß und Abwechslung sucht. Auf raffinierte Weise schaffen die Autoren daraus das „Mörderkarussell“, denn in jedem Akt soll ein anderer ins Jenseits befördert werden. Realistisch schildern sie die Bitterkeit der Verlassenen und deuten mögliche neue Verbindungen an.

Ein einziger Raum reicht für alle diese Verwicklungen aus: Im Motel Howard Johnson Motor Inn treffen sich Mitchell und Arlene zu Liebesspielen, und dort planen sie auch, den Ehemann umzubringen. Doch natürlich schlägt jeder Mord fehl und führt stattdessen zu immer neuen Verwicklungen.

Die Komödie überzeugt mit pfiffigen Dialogen, witzigen Einfällen und überraschenden Wendungen. Das temporeich agierende Darsteller-Team unter Leitung von Jens Kalkhorst heimst in den 100 Minuten der Premiere viel Gelächter ein.

Weitere Vorstellungen in der Wiesenstr. 118 sind am 8. November um 20 Uhr und am 9. November um 15 Uhr (mit Kuchenbuffet) und um 18 Uhr. Karten zum Preis von 15 und 17 Euro gibt es unter Telefon 0211/27 4000 sowie im Internet unter

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